Riva del Garda (rad-net) - Urs Huber vom Team Bulls hat die Langstrecke des Rocky Mountain-Marathon am Gardasee, Italien, gewonnen. Der Schweizer setzte sich mit einer halben Minuten Vorsprung gegen den Europameister von 2011, den Russen Alexey Medvedev durch. Centurion-Vaude-Pilot Hermann Pernsteiner gelang als Drittem der Sprung aufs Podest (+2:32). Elisabeth Brandau und Wolfram Kurschat gewannen kürzere Distanzen.
Urs Huber scheint noch ganz im Hochgefühl seines Cape-Epic-Sieges unterwegs zu sein. Nachdem er am vergangenen Wochenende schon den Tiliment-Marathon gewonnen hatte, übernahm gleich am ersten, zwölf Kilometer langen Anstieg die Regie.
Sein Tempo kostete gleich den einen oder anderen Mitfavoriten den Anschluss. Auch Weltmeister Alban Lakata (Topeak-Ergon) musste eine Lücke reißen lassen. «Ich dachte die 30 Sekunden, die gebe ich nicht einfach wieder preis und bin weiter gefahren», erklärt Urs Huber. In Calino, unweit der ersten Bergpassage, hatte eine vierköpfige Spitzengruppe bereits eine Minute Vorsprung auf Lakata, der mit Matthias Leisling (Texpa-Simplon) die Verfolger anführte. Aus dem Spitzen-Quartett verabschiedete sich dann Roel Paulissen (Torpado Factory Racing) und nach Kilometer 50 konnte sich Urs Huber von seinen verbliebenen Begleitern Alexey Medvedev und Hermann Pernsteiner in einem Trail etwas absetzen.
«Medvedev ist dann mit der Brechstange in den Anstiegen mehrmals wieder aufgeschlossen», berichtet Urs Huber. Der Eidgenosse ließ den Russen am letzten Anstieg mit seinen 400 Höhenmetern gewähren, ging aber vor der Abfahrt an ihm vorbei. «Ich glaube, der hat ziemlich Sterne gesehen. Ich hätte mir auch ein Sprint-Finish zugetraut, bin aber in der Abfahrt dann weg gekommen», erklärt Huber.
«Es ist immer wertvoll hier zu gewinnen. Heute habe ich mich von Anfang an super gefühlt. Zur Zeit läuft es einfach wie von alleine, ganz easy und mit viel Spaß. Ich staune selber.»
Alban Lakata hatte sich am Anfang etwas verkalkuliert. «Ich wollte mich nicht übernehmen und dachte, dass die vorne das noch büßen werden», bekannte Lakata. Außer Paulissen musste das niemand, auch wenn Lakata gegenüber Pernsteiner zum Schluss noch mal was gut machen konnte.
«Klar erwartet man sich ein wenig mehr, aber es ist jetzt keine Schande», meinte der Österreicher nach seinem vierten Platz (+4:58). «Meine Wattwerte sind okay, nur das Körpergewicht ist noch etwas zu hoch. Das merkst du auf so einem Kletterkurs natürlich.»
Bester Deutscher wurde Andreas Seewald (Centurion-Vaude) auf Rang sieben (+13:07). Olympiasieger Jaroslav Kulhavy lag bei der ersten Zwischenzeit bereits einige Minuten zurück und gab das Rennen auf. Er war bei seinem ersten Rennen nach seinem zweifachen Knochenbruch mit einer Bandage an der linken Hand angetreten.
Bei den Damen gewann die Polin Katazina Sosna (Torpado Factory Racing) 5:39 Minuten vor Hielke Elferink (Craft-Rocky Mountain), sowie Katrin Schwing (Trek Domatec, +17:26) aus Mosbach.
Wolfram Kurschat (Koch Engineering-Müsing Bikes) gewann Ronda Piccola (44km) mit 2:18 Minuten Vorsprung auf U23-Fahrer Simon Schneller vom Bike Junior Team powered by Bulls. Der gewann den Sprint um Platz zwei gegen Jörg Scheiderbauer (Raceextract Racing Team) und Jakob Hartmann (CEP Racing).
Bei den Damen siegte auf diesen 44 Kilometern Elisabeth Brandau (Radon-EBE Racing) mit sieben Sekunden Vorsprung auf Nadine Rieder (AMG-Rotwild), die im abschließenden Downhill den Rückstand noch mal deutlich verringern konnte. Dritte wurde Theresia Schwenk (Radon Factory Racing) mit 15:32 Minuten Differenz.