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Michael Rich während des olympischen Zeitfahrens in Athen.
28.09.2004 14:17
Rich: Medaille sicher - 2006 ins Management?

Bardolino (dpa) - Egal, wie das Titelrennen im Zeitfahren über 46,75 km rund um das Wein-Städtchen Bardolino am Gardasee läuft: Eine WM-Medaille ist Michael Rich aus Emmendingen auf jeden Fall sicher.

Der Weltverband UCI überreicht dem Profi des Gerolsteiner-Teams nachträglich WM-Bronze, nachdem der Weltmeister von Hamilton/Kanada 2003, der Schotte David Millar, wegen Dopings zwei Jahre gesperrt worden war. Aber der 35-jährige Rich, der in dieser Saison den zweimaligen Zeitfahr-Weltmeister Jan Ullrich bei der Deutschland-Tour und zuletzt in Athen bezwungen hat, will natürlich eine zweite Medaille.

«Der Kurs hier ist wesentlich schwerer als in Athen. Der Hügel am Anfang der Runde ist ganz schön steil. Aber die Strecke bei meinem Sieg beim Grand Prix des Nations war zuletzt auch nicht leichter», sagte der bullige Spezialist, der nach zwei Mal Silber und einmal Bronze in den Zeitfahren der vergangenen drei Weltmeisterschaften endlich mal auf das oberste Treppchen will. «Verdient hätte ich das», meinte Rich, der froh ist, «dass ich in Athen Fünfter und nicht Vierter geworden bin.»

Im anderen Fall hätte er sich nach der Affäre Tyler Hamilton schwarz geärgert, dass ihm eine Olympia-Medaille entgangen wäre, wenn dem mutmaßlichen Doper aus den USA nicht Verfahrensfehler der Kontrolleure den Olympiasieg gerettet hätten. Nach den Erfahrungen mit Millar und zuletzt Hamilton schlug Rich scherzhaft eine «Extra-WM» von derart belasteten Fahrern vor.

Nach dem WM-Rennen kann sich Rich nach einer anstrengenden Saison endlich auf Urlaub freuen. Das nächste Jahr könnte sein letztes als Aktiver sein: «Ich habe Vertrag bis 2006. Im nächsten Jahr bin ich noch auf jeden Fall Rennfahrer. Danach nur noch vielleicht, eventuell bin ich 2006 bei Gerolsteiner auch in einer anderen Funktion tätig». Für das im März 2005 dringend zu besetzende Präsidiums-Amt im Bund Deutscher Radfahrer (BDR), das im Moment als Übergangslösung der 67-jährige Fritz Ramseier ausfüllt, steht er jedenfalls nicht zur Verfügung.


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