Dresden (dpa) - Der Ausstieg der Telekom aus dem Radsport hat bei den deutschen Rennveranstaltern teilweise Existenzfragen aufgeworfen.
Während der Bonner Kommunikationsriese seinem ehemaligen Rennstall den Rückzug mit 25 Millionen Euro Abfindung versüßt haben soll, rätseln vor allem die Organisatoren kleinerer Rundfahrten noch, ob auch im kommenden Jahr mit der gewohnten Unterstützung zu rechnen ist. Bislang stellte die Telekom bei vielen deutschen Rennen unentgeltlich Infrastruktur zur Verfügung.
«Was das anbelangt, sind wir im Ungewissen», stellte Wolfgang Friedemann, Direktor der Sachsen-Tour fest, bekräftigte aber, dass der Fortbestand seiner Tour nicht auf der Kippe steht: «Der Telekom-Ausstieg ist ansonsten für uns unerheblich.» Die traditionsreiche Rundfahrt hat bereits die feste Zusage der Sparkassen-Finanzgruppe Sachsen, sich auch bei der 24. Auflage im Juli 2008 als Hauptsponsor zu engagieren.
Generell ist die Stimmung im Verband Deutscher Radrennveranstalter aber angespannt. Beim Treffen in Wiesbaden war der Telekom-Ausstieg ein wichtiges Thema, man befürchtet eine Signalwirkung. «Es gibt viele, die sagen, es wird nun schwierig», berichtete Silke Friedemann von der Sachsen-Tour. In dieser Woche sind Gespräche zwischen dem Bund Deutscher Radfahrer (BDR) und der Telekom über Möglichkeiten einer Fortführung der Unterstützung mit Infrastruktur und im Jedermann-Bereich anberaumt.
Dabei stehen die beiden großen mitteldeutschen Rundfahrten gut da. Nach der Sachsen-Tour ist die Thüringen-Rundfahrt der Frauen noch weniger betroffen. «Was die Kommunikationstechnik betrifft, so hat sich die Telekom bei uns längst zurückgezogen», erklärt Pressesprecher Helmut Wengel: «Das haben wir ohnehin alleine gestemmt.»