Jerusalem (rad-net) - Die italienische Radsportlegende Gino Bartali ist in Jerusalem posthum für seinen Widerstand während des Zweiten Weltkriegs ausgezeichnet worden. In der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem bekam er den Titel eines «Gerechten unter den Völkern» verliehen.
Während des Zweiten Weltkriegs hatte der Tour-de-France-Sieger im von Hitlers Truppen besetzten Italien im Rahmen und Sattel seines Rennrades gefälschte Dokumente transportiert und auf diesem Weg hunderten italienischen Juden das Leben gerettet. Dabei habe er sein Leben aufs Spiel gesetzt, hieß es bei der Ehrung in der Gedenkstätte am Montag.
Vom September 1943 an ging der zweimalige Giro-Sieger Bartali in den Untergrund, um verfolgte Juden vor der Deportation zu bewahren, indem er Passfotos in ein Kloster, welches gefälschte Pässe produzierte, schmuggelte. Die Soldaten glaubten, der zweimalige Giro-Sieger befände sich zwischen Florenz und San Quirico, nahe Assisi, auf einer 380 Kilometer langen Trainingsfahrt.
Der im Jahr 2000 im Alter von 85 Jahren verstorbene Katholik Bartali hatte 1938 noch vor dem Krieg sowie 1948 danach die Frankreich-Rundfahrt gewonnen. Berühmtheit erlangte er vor allem durch seine Duelle mit seinem Landsmann Fausto Coppi.