Lyon (dpa) - Der Streit zwischen dem Radsport-Weltverband UCI und den mächtigen Rennveranstaltern um die vor zwei Jahren ins Leben gerufene ProTour-Serie schwelt weiter. Ein Treffen von Vertretern der Tour-de-France-Organisation ASO und der UCI in Lyon ist ohne Ergebnis geblieben.
«Die ASO beharrt auf ihrer Position und missachtet die Funktion und Legitimität der UCI als internationaler Verband», hieß es in einer UCI-Pressemitteilung. Dem Dachverband werde das Recht abgesprochen, die Regeln zu schaffen. «Auf dieser für die UCI völlig inakzeptablen Basis kann keine Einigung oder Kompromiss gefunden werden», hieß es weiter.
Der Konflikt eskalierte in den letzten Wochen, nachdem die ASO für die von ihr organisierte Fernfahrt Paris-Nizza, mit der am 11. März eigentlich die ProTour-Saison eröffnet werden sollte, das neue Elite- Team Unibet nicht einlud. Auch die Giro-Organisation RSC hat inzwischen der schwedisch-italienischen Formation einen Startplatz bei Tirreno-Adriatico verweigert, stattdessen das zweifelhafte Tinkoff-Team mit zahlreichen ehemaligen «Doping-Sündern» in seinen Reihen aber zugelassen.
Das Treffen zwischen UCI-Präsident Pat McQuaid und ASO-Chef Patrice Clerc brachte keine Annäherung der verhärteten Positionen. Die ASO begibt sich laut UCI «außerhalb der Legalität». Der Dachverband werde «kurzfristig festlegen, wie man auf die Blockade durch die ASO» reagieren werde. McQuaid, der bereits die EU-Schlichtungs-Kommission angerufen hat, drohte mit der Absage des Traditionsrennens Paris-Nizza. Darauf hatte Tour-Chef Christian Prudhomme bei der Vorstellung des Rennens in der Vorwoche unmissverständlich reagiert: «Paris-Nizza findet statt, was immer auch passiert.»