Rom (dpa) - Drei Tage vor dem Start der Tour de France ist der litauische Radprofi Raimondas Rumsas in Italien verhaftet worden. Der mit einem internationalen Haftbefehl gesuchte Tour-Dritte von 2002 ist in der Toskana von der Polizei in Gewahrsam genommen worden.
Im Mai 2004 hatte ein Untersuchungsrichter in Bonneville (Frankreich) den Haftbefehl gegen Rumsas, der in diesem Jahr an der Frankreich-Rundfahrt nicht teilnimmt, erlassen.
Rumsas' französischer Anwalt Alexandre Varaut bestätigte die Verhaftung seines in Italien lebenden Mandanten. Man werde dagegen bei einem Berufungsgericht in Florenz Rechtsmittel einlegen. Hintergrund für den internationalen Haftbefehl ist die Dopingaffäre um Rumsas' Ehefrau Edita, die im Juli 2002 auf einer Autobahn verhaftet worden war. Damals war nach der Tour de France in ihrem Wagen eine große Menge an Dopingprodukten gefunden worden.
Rumsas, der später beim Giro 2003 des EPO-Dopings überführt wurde, war bei der Frankreich-Rundfahrt 2002 überraschend stark und fuhr auf einen dritten Gesamtrang. Seine Frau saß 73 Tage in Untersuchungshaft. Um sicherzustellen, dass das litauische Ehepaar zum Prozess nach Frankreich anreist, wurde ein europäischer Haftbefehl erlassen. Der Prozess soll im Oktober beginnen.