Fürth/Paris (dpa) - Der 32 Jahre alte Radprofi Andreas Klöden will sein Astana-Team verlassen, das vor der Auflösung steht. Die Trennungs-Bemühungen bestätigte sein Manager Tony Rominger in der französischen Sportzeitung «L'Équipe».
Es war laut Rominger ein «Fehler» sich dem kasachischen Team angeschlossen zu haben. «Andreas hätte im Vorjahr vielleicht besser das Angebot von T-Mobile annehmen sollen, aber das lässt sich hinterher immer leicht sagen», erklärte der Schweizer Ex-Profi, der auch den umstrittenen Tour-de-France-Sieger Alberto Contador, den des Doping überführten Patrik Sinkewitz und den Tour-Zweiten Cadel Evans zu seinen Kunden zählt.
«Andreas wird immer einen Arbeitgeber finden. Ein gut strukturiertes Team interessiert ihn. Es gibt noch keinen Kontakt zu T-Mobile», sagte Rominger. Tendenzen zu einem Wechsel hatte der Tour-Zweite von 2004 in der Vorwoche auf seiner Internetseite angedeutet. Darauf angesprochen, hatte T-Mobile-Teamchef Rolf Aldag erklärt: «Das ist alles Spekulation. Sollten wir eine Verpflichtung Klödens ins Auge fassen, wären vorher sicher eine Menge Gespräche nötig.»
Klöden gilt unabhängig von seiner sportlichen Qualifikation als nicht unbedingt leicht vermittelbar. Er leugnete stets, von den offensichtlichen Doping-Praktiken in seinen Teams Telekom und Astana etwas mitbekommen zu haben. Bei der Tour de France verweigerte der Wahl-Schweizer aus Mittweida jeglichen Kommentar zum Thema Doping und nannte den geständigen Jörg Jaksche «durchgeknallt».
Nach vier Doping-Fällen in zwei Monaten steht sein im Dezember 2006 lizenziertes Team, bei dem Klöden über eine Million Euro pro Saison verdient haben soll, vor dem Aus. Zu den Doping-Geständnissen seiner früheren Telekom-Teamkollegen Erik Zabel, Aldag, Udo Bölts und der Mannschafts-Ärzte Lothar Heinrich und Andreas Schmid schwieg der enge Jan-Ullrich-Freund Klöden. Nach dem positiv auf Blut-Doping getesteten Mannschafts-Kapitän Alexander Winokurow hatte das Astana-Team die Tour verlassen müssen.