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Sabine Spitz, hier beim MTB-Bundesligafinale in Saalhausen, will zur Cros-WM. Foto: Ralf Schäuble
11.11.2010 13:35
Radcross: Sabine Spitz will zur Cross-WM

Niederhof (rad-net) - Sechs Jahre nach ihrer WM-Silbermedaille im Rad-Cross nimmt Sabine Spitz erneut die Winter-Radsportdisziplin in Angriff. Das Ziel der Mountainbikerin vom central Pro Team ist die Qualifikation für die Weltmeisterschaft, die Ende Januar 2011 in St. Wendel stattfindet. Dies gab die Mountainbike-Olympiasiegerin jetzt auf ihrer Teamhomepage bekannt.

Die Motivation für das Winter-Intermezzo in der Rad-Cross-Disziplin ist der Ort, der Gastgeber der Weltmeisterschaft sein wird. Das saarländische St. Wendel ist für Sabine Spitz ein Brennpunkt ihrer Karriere. «Ich verbinde mit Sankt Wendel sehr gute Erfahrungen und große Erfolge», erklärt die Mountainbike-Olympiasiegerin. Das begann mit ihrer ersten internationalen Medaille bei der Cross-Country-EM 2001, 2007 und 2008 wurde sie in St. Wendel dann sowohl Marathon-, als auch Cross-Country-Europameisterin. Und zuvor, im Januar 2005 ebenfalls in St. Wendel, Vize-Weltmeisterin im Rad-Cross oder Querfeldein, wie man in Deutschland früher gesagt hat. Als Neuling in dieser Disziplin war Sabine Spitz damals beeindruckt von der der WM in St. Wendel. «Das war eine gigantische Veranstaltung mit einer tollen Atmosphäre», erinnert sie sich.

Allerdings will Spitz auch in der WM-Saison nur sehr dosiert Wettkämpfe bestreiten. Am vergangenen Sonntag fuhr sie im Schweizer Frenkendorf ein kleines Rennen. «Die Bedingungen waren nicht einfach, es war sehr schmierig. Aber als Einstieg war das ideal, um wieder das Gefühl dafür zu bekommen», so die 38-Jährige. Dass sie im ersten Rennen gleich gewinnen konnte, ist aber eher dem Zufall geschuldet, dass eben zeitgleich in Frankfurt die EM über die Bühne ging. «Gegen die Besten hätte ich keine Chance. Da fehlt es mir auch an der Spritzigkeit, das habe ich gemerkt», bekannte sie nach dem Rennen.

«Es hat ganz gut funktioniert, aber ich habe natürlich auch technische Defizite in dieser Disziplin. Das Schnelle vom Rad runter und wieder rauf, was man im Cross braucht, daran muss ich arbeiten», erläuterte sie. Am kommenden Wochenende beabsichtigt sie in Dielsdorf die zweite Erfahrung zu machen, dann vermutlich gegen weitaus stärkere Konkurrenz.

So hofft sie nach der Rückkehr von einem Zypern-Aufenthalt im Dezember beim Rennen in Wetzikon und dann beim Weltcup im belgischen Kalmthout eine gute Form an den Start zu bringen, so dass sie sich für die WM qualifizieren kann. Allerdings geht sie mit dem Handicap an den Start aus den hintersten Reihen losfahren zu müssen, was die Angelegenheit deutlich erschwert.

An einen Erfolg wie 2005, als sie hinter Hanka Kupfernagel Zweite wurde, denkt Sabine Spitz indes nicht. «Ich glaube mit der Qualifikation müsste es schon klappen. Aber es wäre vermessen zu sagen, ich kann da aus dem Stand vorne mitfahren. Zudem ist die Leistungsdichte in diesen sechs Jahren auch bei den Damen größer geworden», sagt sie zu ihren Aussichten.

Querfeldein-Bundestrainer Patrick Moster freut sich über die Ambitionen der Olympiasiegerin. «Sabine Spitz ist für jeden Veranstalter und jede Mannschaft eine Bereicherung. Ich gehe fest davon aus, dass sie die Qualifikation schafft. Damit wird sie dann auch zum Team gehören», kommentiert Moster die Pläne. «Mit Elisabeth Brandau ist ja noch eine deutsche Top-Mountainbikerin ambitioniert im Cross-Sport unterwegs. Grundsätzlich kann ich das nur begrüßen. Je mehr Spitzenfahrerinnen wir am Start haben, umso bessere Möglichkeiten der taktischen Ausrichtung haben wir», so Moster.

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