Wendlingen (rad-net) - Mit dem achten Weltcupturnier in Wendlingen am Neckar wird die Radball-Serie 2016 beendet. Zehn Mannschaften aus sechs Nationen stehen sich am Samstag noch einmal gegenüber, ehe es am 12. November in Winterthur (Schweiz) im Finale um den Gesamtsieg geht. Gesucht wird noch der achte Teilnehmer Europas im Weltcup-Ranking, nachdem RC Höchst I und II, RS Altdorf, RC Winterthur, RV Dornbirn, RMC Stein und RVS Obernfeld als derzeit Führender bereits feststehen. Dazu kommt ein Vertreter Asiens (Japan) und für den Ausrichter RC Winterthur wird mit der Wildcard noch ein Team hinzukommen.
Der RSV Wendlingen ist nach 2012 zum zweiten Male Ausrichter eines derartigen Events. Kurz nach den Meisterschaften der einzelnen Nationen wird es noch einmal einen sportlichen Leckerbissen geben, bevor es bei dem Weltcup-Finale und später bei der Weltmeisterschaft in Stuttgart ernst wird. Tschechiens Meister SC Svitavka (Jiri Hirdlicka/Pavel Loskot) ist spielfrei und hat mit 110 Rankingpunkten die Messlatte für den achten Europa-Teilnehmer gelegt. Aussichten haben RMV Pfungen (Gebrüder Severin und Benjamin Waibel) mit 80 und VC Dorlisheim I (Benjamin Meyer/Quentin Seyfried) mit 73 Rankingpunkten aus drei Turnieren. Die Gebrüder Waibel müßten das Halbfinale und der WM-Dritte aus Frankreich sogar Platz drei erreichen, um die Tschechen noch zu übertreffen.
RMV Pfungen und VC Dorlisheim I treffen in ihrer Vorrundengruppe 1 sogar direkt aufeinander, so dass hier schon vorab ein Team eliminiert wird. Beide befinden sich ohnehin in einer sehr starken Gruppe, der Gruppe der Landesmeister, denn vier frisch gekürte Staatsmeister wurden vom Delegierten der UCI für den Radball-Weltcup, Hanspeter Flachsmann aus Winterthur, dort eingeteilt. Favoriten sind hier zweifelsfrei Weltmeister RC Höchst I (Patrick Schnetzer/Markus Bröll) und der neue Deutsche Meister RMC Stein (Gerhard und Bernd Mlady). Bei diesen Gegnern wird für RMV Pfungen und VC Dorlisheim I das Halbfinale eine enorme Hürde sein, zumal auch Belgiens neuer Meister HZG Beringen (Niels Dirikx/Brecht Damen) jederzeit das Zünglein an der Waage sein kann.
In der Vorrundengruppe 2 heißen die Top-Favoriten RC Höchst II (Simon König/Florian Fischer) und RC Winterthur (Marcel Waldispühl/Peter Jiricek). RC Höchst II hat die besten Aussichten, vom spielfreien RVS Obernfeld das Leadertrikot mit ins Weltcup-Finale zu nehmen. RC Winterthur gibt seinen Pflichtspielabschied in Deutschland. Rekordspieler Peter Jiricek bestreitet seinen 70. Weltcup mit dem über 400. Spiel, wahrlich eine stolze Bilanz nach 22 Jahren internationaler Wettkämpfe mit dem Beginn anno 1994 in Zlin (Tschechien) als Junioren-Europameister mit Timo Reichen.
Etwas frustriert schaute RSC Schiefbahn (Marius Hermanns/Sven Holland-Moritz) in seiner Gastrolle im Weltcup – man spielte für SV Eberstadt die vier Turniere - auf die Gruppeneinteilung, denn zum vierten Mal haben sie RC Höchst II und zum dritten Mal TJ Start Pilsen (Josef Reindl/Ondrej Kydlicek) vor der Brust. Der Traum vom ersten Halbfinale könnte schon nach den ersten zwei Spielen gegen die Top-Favoriten RC Höchst II und RC Winterthur ausgeträumt sein. Der Bundesligist hofft, gegen den Bronzemedaillengewinner Tschechiens aus der weltberühmten Bierstadt auf Augenhöhe zu sein.
Mit der Wildcard spielt RSV Wendlingens Zweitligist Kevin Seeber und Frank Schmid, der sich eine bessere Platzierung als Rang zehn wie vor vier Jahren erhofft.