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10.01.2016 18:06
Radball Deutschlandpokal: Zweitligisten beeindrucken die 1. Bundesliga

Hagen (rad-net) - Die Gruppeneinteilungen des Viertelfinales im Radball-Deutschlandpokal Elite an den vier Spielorten Bolanden, Hannover, Großkoschen und Denkendorf versprach Überraschungen. Diese gab es tatsächlich, denn nach dem Rücktritt beziehungsweise Verzicht von RV Gärtringen traf es drei weitere Erstligisten, die das Halbfinale 2016 verfehlten. RVS Obernfeld II (Julian und Raphael Kopp), RKV Denkendorf I (Sascha Henn/Andreas Luik) und Bundesliga-Wiederaufsteiger SV Nordshausen (Andreas Reichenbacher/Christian Gallinger) werden 13. Februar nicht dabei sein.

Dafür sorgten die vier Zweitligisten RMC Stein II (Robert Mlady/Michael Birkner), RSV Großkoschen I (Norman Tuppatsch/Tobias Kolba), RSV Krofdorf (Sascha Götz/Thomas Abel) und RSV Waldrems II (Björn Bootsmann/Marcel Schüle), die nun mit berechtigten Aussichten im Halbfinale bei günstiger Auslosung auf das Pokalfinale hoffen dürfen.

In der Gruppe 1 in Bolanden gab es keine Geschenke. Hier fehlte neben RC Oberesslingen die zweite Bundesligamannschaft, die nach Platz fünf bei der letzten DM eigentlich der RV Gärtringen gewesen wäre. So war für einen Zweitligisten die Tür zum Halbfinale offen. Den freien Platz hatte RV Kemnat II bekommen, der in der ersten Runde auf Rang drei eigentlich bereits ausgeschieden war, aber bester Dritter aller acht Achtelfinalspielorte war.

Der Spieltag stand im Zeichen von RSV Waldrems II, der ehemalige Deutschlandpokalsieger U23. Ihr Schlüsselspiel zum späteren Tagessieg legten sie bereits im ersten Spiel mit 3:2 Toren gegen RC Oberesslingen. Mit dem 4:1 über RV Bolanden war der Weg ins Halbfinale früh geebnet. Sehr viel schwerer tat sich dagegen RC Oberesslingen. Der Niederlage gegen RSV Waldrems II folgte schon im dritten Spiel eine weitere Pleite mit 4:5 Toren gegen RV Bolanden. Damit hatten Max Bläsi und Stefan Mannes es nicht mehr selbst in der Hand, aber die Mergels nutzten diese tolle Ausgangsbasis nicht und blieben gegen RV Kemnat I und II ohne Sieg. Zweitliganeuling RVW Naurod im ersten Aktivenjahr spielte gegen RV Kemnat I und II sowie RV Bolanden auf Augenhöhe, brachen in den beiden Spielen gegen die Halbfinalisten zum Schluss jedoch etwas ein.

In Hannover gab der fast 40-jährige zweifache Weltmeister Thomas Abel gab in der 125 Jahre alten Halle Goethestraße als Ersatzmann für Luca Wagner (RSV Krofdorf) sein sportliches Debüt. Gegen Hannover und Nordshausen musste jeweils ein 0:1-Rückstand umgebogen werden und in beiden Fällen gelang dieses erst in den drei letzten Minuten des Spiels. Gegen Hannover per 4-Meter-Ball zum 2:1 und gegen Nordshausen mit überraschendem Weitschuss aus acht Metern und mit geschlenztem Schuss über Reichenbachers Hand zum 2:1. Gegen Baunatal gelang das nicht, denn das 0:2 zur Halbzeit und später das 1:4 war doch zu viel, obwohl man bis auf 3:4 noch herankam. Das Schlüsselspiel des Wettbewerbs gab es gegen RSV Leeden, das in überzeugender Manier mit 5:0 Toren gesichert wurde und zudem schaffte man sich ein tolles Torkonto.

Da Favorit Schiefbahn derweil in spielerisch überzeugender Manier bereits neun Pluspunkte aus drei Spielen auf dem Konto hatte, waren die beiden ersten Plätze fast vergeben. BL-Aufsteiger SV Nordshausen hatte nach den Niederlagen gegen RSV Krofdorf und RSV Leeden keine Chancen mehr und auch RSV Leeden versäumte es, gegen GSV Baunatal mit einem hohen Sieg Krofdorf für deren letztes Spiel unsicher zu machen. Im Gegenteil: RSV Leeden war froh, aus einem 0:3 noch ein 3:3 zu machen. So ging es zwischen RSC Schiefbahn und RSV Krofdorf noch um den Tagessieg, die Hessen hätten mit zwei Toren gewinnen müssen. Es wurde eine Demonstration von Cleverness: RSC Schiefbahn wirbelte und hatte mehr Ballbesitz, jedoch Thomas Abel ließ sich nicht vom Verteidigungszentrum weglocken und bestimmte bei eigenem Ballbesitz das Tempo mit sicherer Ballkontrolle, Pässen und genauen Torschüssen das Match. Mit 6:3 war der Lohn am Ende Platz eins.

In Großkoschen gab es für den Pokaldritten 2015 RVS Obernfeld II eine große Enttäuschung. Gegen fünf Gegner aus Ostdeutschland gab es ein früher Pokal-Aus. Furios weiter der Auftritt und die Rückkehr in die Elite des RSV Zscherben, der Deutsche Ex-Meister Michael Gerdes mit Oliver Uhlirsch geht gut gerüstet in die Punktspielrunde. Ohne Verlustpunkt zu bleiben schaffte nur in Gruppe 2 der RSV Waldrems II. Einen starken Heimauftritt schaffte auch RSV Großkoschen I, den letzten Oberligisten Demminer RV (Maik Selent/Christian Schienmann) besiegte man 5:0 und KSC Leipzig wurde mit 5:3 Toren geschlagen.

Derweil hatte Mitfavorit RVS Obernfeld II nach dem schwierigen Auftakt mit 2:1 gegen KSC Leipzig bereits Federn gelassen, denn die alte Erfolgsmannschaft des VfH Mücheln (Mike Rödger/Herbert Pischl) hatte in einem taktischen Spiel mit 3:1 Toren die Eichsfelder besiegt. So stand RVS Obernfeld II gegen RSV Großkoschen I bereits vor dem Aus. Mit 3:3 Toren konnten die Kaderspieler keinen Boden gutmachen, also ging es gegen RSV Zscherben um alles oder nichts, denn RSV Großkoschen I hatte mit 3:1 gegen VfH Mücheln vorher die 10-Punkte-Marke gesetzt. Ständig im Rückstand liegend schafften die Kopps auch hier den benötigten Sieg nicht und waren mit dem 2:4 Toren aus dem diesjährigen Pokal ausgeschieden.

In Denkendorf war man gespannt auf den ersten Pflichtauftritt des Neulings in der 1. Bundesliga, RVI Ailingen (Markus Lang/Michael Brugger). Das Fazit: Ailingen könnte eine Bereicherung für das Oberhaus werden. Vier Gegentore in fünf Spielen schaffte keiner in den vier Spielorten. Das bedeutet, Taktik und geschicktes Abwehrverhalten sind wesentliche Erfolgsgaranten: 0:0 gegen RMC Stein II (Michael Birkner/Robert Mlady), die nun wirklich kernige Schüsse auf Lager haben. Ferner 0:0 bei Halbzeit gegen RSV Wendlingen II (Kevin und Dennis Bee), ohne Risiko, um dann in Halbzeit zwei auf 4:0 den Sieg abzusichern.

RKV Denkendorf I, der zweite Erstligisten an diesem Tage, startete mit zwei Niederlagen und war damit praktisch raus. Im Spiel drei schied zudem Andreas Luik aus und Stefan Berner wechselte vom Schriftführer auf die Spielfläche. RSV Wendlingen I und II blieben bei je drei Pluspunkten ohne Chancen. RKV Denkendorf II (Valentin Notheis/Felix Weinert) hatte bis zum drittletzten Spiel noch die Möglichkeit fürs Halbfinale, aber es musste gegen RMC Stein II zwingend ein Sieg her. Bis zur Pause beim 2:2 war noch alles offen, dann legte RMC Stein II zum 7:4 zu und war damit weiter.

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