Mainz (dpa) - Das ZDF wird trotz der Doping-Fälle im Radsport von der Straßen-Weltmeisterschaft Ende September in Stuttgart berichten. Vorgesehen sind Sendungen mit Live-Einblendungen und Hintergrund-Berichten an drei Tagen.
Natürlich werde das Thema Doping eine wichtige Rolle spielen. «Wir werden sehr hartnäckig überprüfen, dass das, was vereinbart ist, eins zu eins umgesetzt wird», erklärte ZDF-Intendant Markus Schächter.
Das ZDF ist bei der WM der so genannte Hoast Broadcaster und stellt das Weltbild für die TV-Sender zur Verfügung. Auch bei einem Verzicht auf die Live-Berichterstattung, wie ihn ARD/ZDF zuletzt bei der Tour de France praktiziert hatten, hätte der Mainzer Sender die Bilder produzieren müssen. «Die Veranstalter haben sich mit der Stadt Stuttgart, dem Land Baden-Württemberg und dem Bundesinnenministerium in den vergangenen Tagen auf Anti-Doping-Maßnahmen verständigt, wie es sie in der Geschichte des Radsports wohl bisher noch nicht gegeben hat», begründete Schächter die Entscheidung für die Übertragung.
Das ZDF wird jeweils eine Stunde über das Zeitfahren der Männer (27. September) und vom Einzelrennen der Frauen (29. September) berichten. Am 30. September, sind im Rahmen eines großen Sportnachmittags Einblendungen vom Einzelrennen der Männer und vom Endspiel der Frauen bei der Fußball-WM in China vorgesehen.
«Wir haben eine klare Vereinbarung über einen Maßnahmenkatalog, und dessen Einhaltung werden wir scharf im Auge behalten», sagte ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender. Insbesondere habe Anzahl und Dichte der Dopingkontrollen bei der Rad-WM deutlich zugenommen. Anders als bei der Tour de France erwarte er in Stuttgart eine konsequente Umsetzung der Maßnahmen. «Papier ist geduldig. Wir nicht mehr», ergänzte Brender.