Amsterdam (dpa) - Der Fall des von der niederländischen Rabobank entlassenen Radprofis Michael Rasmussen soll von einem unabhängigen Prüfer geklärt werden.
Die Rabobank, Sponsor des gleichnamigen Radsport-Teams, hatte den Dänen während der Tour de France aus dem Rennen genommen. Rasmussen, der zu dem Zeitpunkt die Gesamtwertung anführte, hat nach Darstellung der Teamleitung über seinen Aufenthaltsort in den Wochen vor der Frankreich-Rundfahrt gelogen.
Rabobank-Sprecher Rene Loman sagte der Deutschen Presse-Agentur dpa, ein unabhängiger Experte solle überprüfen, ob die Entscheidung zur sofortigen Entlassung Rasmussens richtig war. Außerdem solle er versuchen, noch offene Fragen hinsichtlich Rasmussens Aufenthalt in der fraglichen Zeit zu klären. Die Untersuchung sei erforderlich, «um den Ablauf der Ereignisse vor und während der Tour zu bewerten. Jeder weiß, dass viel passiert ist», sagte Loman.
Der dänischen Zeitung «Esktra Bladet» sagte Rasmussen, er hoffe auf eine schnelle und außergerichtliche Einigung mit Rabobank. In anderen dänischen Medien hatte er erklärt, er erwarte keine Probleme bei der Suche nach einem neuen Arbeitgeber.
Rasmussen, der den Gesamtsieg bei der Tour vor Augen gehabt hatte, hatte völliges Unverständnis für seinen Rauswurf gezeigt. Er sei immerhin schon vom internationalen Radsport-Verband UCI dafür bestraft worden, dass er seinen Aufenthaltsort nicht mitgeteilt habe. Während der Tour hatte der dänische Bergspezialist gesagt, er sei in Mexiko gewesen. Dann stellte er sich heraus, dass er in Italien trainierte. Für unangemeldete Doping-Proben war er damit unerreichbar.
Loman betonte erneut, dass die Rabobank sich nicht aus dem Sponsoring des Radsports zurückziehen wolle. «Wir machen das seit zwölf Jahren. Radsport ist ein typisch niederländischer Sport und wir bleiben Sponsoren», sagte er. Auf die Leistung des Teams bei der Tour de France sei die Rabobank stolz.