Paris (dpa) - Der Radsport-Weltverband UCI sorgt mit seiner Aufforderung zum Boykott des Frühjahrsklassikers Paris - Nizza (11. bis 18. März) weiter für ein gespanntes Verhältnis zu den Elite-Teams.
Nach einem Bericht der Sportzeitung «L'Équipe» erhalten die ProTour-Teams täglich neue Aufforderungen des Präsidenten der UCI, dem Rennen fernzubleiben. Darin drohte der Ire Pat McQuaid: «Wenn Sie die Entscheidung treffen, dennoch an Paris - Nizza teilzunehmen und damit das Reglement verletzen, so sieht dieses schwere Sanktionen vor.»
Zu den Aufforderungen befragt, wollten die sportlichen Leiter sich von ihrem Kurs nicht abbringen lassen. Marc Madiot von la Francaise des Jeux sagte: «Ich möchte nicht als Geisel genommen werden, ich akzeptiere keine Drohungen. Ich habe einen Vertrag mit meinem Sponsor, mit meinen Fahrern, aber auch mit der UCI in der ProTour, zu der Paris - Nizza ja gehört.»
«Der Konflikt zwischen der UCI und den großen Rundfahrten geht so weit, dass ich den Eindruck habe, einer der beiden bleibt am Ende auf der Strecke», sagte Christophe Moreau, der für den französischen Rennstall AG2R fährt und bei Paris - Nizza nicht am Start sein wird, da der Franzose zu gleichen Zeit ein Rennen in Italien bestreitet. Éric Boyer, der sportliche Leiter von Cofidis, schließt sich der Meinung seines Kollegen Madiot an: «Wenn wir nicht fahren dürfen, dann verbietet man uns, den Beruf auszuüben.»