Düsseldorf (dpa) - Chris Froome verbrachte noch ein paar gemeinsame Stunden mit Söhnchen Kellan, bevor er sich am Mittwoch auf den Weg nach Düsseldorf begab.
Mit der Ruhe ist es für den britischen Tour-de-France-Champion auf deutschem Boden vorbei, denn nach einem wenig berauschenden Jahr 2017 bleiben mit Blick auf das Projekt vierter Gesamtsieg viele offene Fragen. Und so sagt der 32-Jährige vor dem Grand Départ am Samstag selbst: «Diese Tour zu gewinnen, ist meine größte Herausforderung.»
Die Saison verlief für Froome alles andere als wunschgemäß. Noch keinen Sieg hat der 32-Jährige in 2017 herausgefahren, auch beim letzten Härtetest war er noch von seiner Bestform entfernt. Dazu kommt der Wirbel um sein Team Sky und dem umstrittenen Chef Dave Brailsford in Sachen Glaubwürdigkeit. Und zu allem Überfluss war Froome im Frühjahr auch noch von einem Autofahrer beim Training absichtlich gerammt worden.
Er sei aber bereit für die Titelverteidigung. «Alles hat sich in die richtige Richtung entwickelt. Mein Gewicht ist gut und alles ist so, wie ich es brauche», sagte der Sky-Kapitän. Beim Critérium du Dauphiné, der Tour-Generalprobe im Juni, war davon noch nichts zu sehen. Beim Zeitfahren war er von seinem Freund und jetzigem BMC-Kapitän Richie Porte geschlagen worden, und auch im Hochgebirge gelangte das Leichtgewicht an seine Grenzen. Am letzten Berg seien bei ihm «die Lichter ausgegangen», wie Froome einräumte.
Als Favorit sehe er sich daher nicht. «Richie ist in der besten Form seiner Karriere. Er ist für mich der Kerl, den es zu schlagen gilt», sagt Froome über seinen früheren Edelhelfer. Und auch sonst seien die Vorzeichen andere. «Die Kontrahenten sind stärker als in früheren Jahren, es gibt weniger Zeitfahr-Kilometer. In diesem Jahr muss ich in den Bergen besser als jemals zuvor sein», sagt Froome.