Brüssel (dpa) - Die Vereinigung der Profiteams im Radsport (IPCT) hat den Weltverband UCI und Tour-de-France-Veranstalter ASO aufgefordert, endlich eine Lösung in ihrem eskalierenden Streit zu finden.
«Das Treffen, das am kommenden Montag in Brüssel stattfinden soll, ist ein 'Letzte-Chance-Gespräch'», sagte Luuc Eisenga, der Technische Direktor des T-Mobile-Teams in Brüssel. Dort war ein Krisengipfel nach drei Stunden zu Ende gegangen. Bei dem Treffen wollten die ProTour-Teams festlegen, wie sie sich am 11. März beim Start des Traditionsrennens Paris-Nizza verhalten werden.
Die UCI hatte den Teams bei einer Teilnahme mit Lizenzentzug gedroht. Die ASO hatte die Mannschaften gewarnt, sich an die Marschroute des Weltverbandes zu halten. Sie könnten sonst bei der Tour de France nicht berücksichtigt werden.
Beide Parteien liegen quasi seit der Einführung der Elite-Rennen vor zwei Jahren im Clinch. Der Zwist eskalierte, als die ASO nicht gemäß den UCI-Richtlinien alle 20 ProTour-Teams zu Paris-Nizza einlud. Auch die großen Organisatoren des Giro d'Italia und der Vuelta in Spanien wollen in Zukunft so verfahren und ihre Starterfelder selbst zusammenstellen. Damit droht eine Spaltung des Radsports.
«Die zerstrittenen Parteien müssen am Montag eine Lösung finden. Die Teams behalten sich das Recht vor, die Interessen ihrer Fahrer und Sponsoren zu vertreten», sagte Eisenga, was so viel heißt, bei einer Nicht-Einigung am 11. März zu fahren.
Die Rennställe können im Machtkampf nur vermitteln. UCI und die ASO, die unter anderem die Tour, Paris-Nizza und weitere Rennen ausrichtet, müssen beide einlenken, um den endgültigen Bruch zu vermeiden, der sich an der Nicht-Einladung der belgisch-schwedischen Unibet-Mannschaft entzündet hat. Der Weltverband besteht auf die Zulassung der 20 ProTour-Teams bei allen 27 Rennen der Serie.
Unterdessen haben die Fahrer des schwedischen Unibet-Rennstalls die UCI und die Veranstalter der drei großen Landesrundfahrten aufgefordert, ihren Streit beizulegen. «Wir haben uns zu dieser Reaktion entschlossen, weil der europäische Radsport in Gefahr ist. Wir bitten die Organisatoren der großen Rundfahrten und die UCI, das Kriegsbeil zu begraben», hieß es in einem offenen Brief der Unibet-Mannschaft. «Unser Sport hat schon Sponsoren verloren. Wir können es uns nicht leisten, weitere Unterstützung zu verlieren.»