Kaiserslautern (rad-net) - Die U19-Weltmeisterin im Sprint und Keirin von 2019, Alessa Pröpster, ist auch in ihrem ersten Jahr in der Elite-Klasse auf dem Vormarsch. Im Interview mit dem «SWR Sport» berichtete die 19-Jährige jetzt von ihren beruflichen Plänen und Möglichkeiten durch die Bundespolizei sowie die Aussicht möglicherweise im nächsten Jahr bei Olympia in Tokio starten zu können.
Pröpster hat gerade ihr Abitur am Heinrich-Heine-Gymnasium in Kaiserslautern bestanden und sich weiterhin in einem Einzelzimmer des Sport-Internats einquartiert, um am Olympiastützpunkt weiter trainieren zu können. Die Athletin genießt dort ideale Voraussetzungen einer optimalen Vorbereitung auf die Bahnwettkämpfe bei Olympia, die bereits mit Video-Aufzeichnungen und Anlaysen des Krafttrainings beginnen.
Nach einem dreifachen Bänderriss am rechten Knöchel vor eineinhalb Jahren ist diese Art des Trainings besonders wichtig für die junge Frau. Erst im Dezember war Pröpster operiert worden: «Erstmal war irgendwie Chaos. Durch die OP fiel es mir am Anfang ziemlich schwer, klarzukommen. Denn die anderen gingen ins Trainingslager und ich ging an Krücken.» Letztendlich sei der Eingriff jedoch die richtige Wahl gewesen, denn das Training sei nun wieder schmerzfrei möglich und die technische Ausstattung des Standortes Kaiserslautern ermögliche es, Fehlbelastungen zu vermeiden. «Man kann kleinste Details anschauen, auch in Zeitlupe - und dann eben die Technik verfeinern», erklärte die U19-Weltmeisterin.
Im September beginnt Pröpster ihre Ausbildung bei der Bundespolizei, womit sich das Talent einen Kindheitstraum erfüllt: «Ich wollte als kleines Kind schon immer Polizistin werden. Von daher passt das ganz gut!» Die Aufnahme der Bahnsprinterin in die Sportfördergruppe der Bundespolizei ermöglichen ihr nun sogar Aussichten auf die Olympischen Spiele 2021 in Tokio.
Gemeinsam mit ihrem Coach, Frank Ziegler, arbeitet die erfolgreiche Fahrerin an ihrer stetigen Leistungssteigerung, nachdem der 61-Jährige sie vor zwei Jahren zum RSC Ludwigshafen geholt hat. «Die Leistungsdiagnostik beweist: Es geht in die richtige Richtung», analysierte Pröpster ihre Trainingsfortschritte und -ergebnisse. Ziegler hatte vor einigen Jahren schon Miriam Welte zum Weltmeister und Olympiatitel begleitet - Ziele, die auch für Pröpster nicht unerreichbar sind.
Obwohl die Fahrerin in diesem Jahr ihre erste Saison in der Elite-Klasse bestreitet, liegt die Teilnahme an den Olympischen Spielen nicht fern. Durch die Verschiebung der Wettkämpfe um ein Jahr, könnte sie tatsächlich von der Verzögerung profitieren. Persönlich mache sich die 19-Jährige aber keinen Druck in dieser Hinsicht: «Im Kopf hab ich's noch gar nicht drin, dass die Chance besteht. Wenn's klappt, klappt's. Wenn nicht, dann nicht.» Trotzdem sei die Teilnahme an Olympia natürlich der Traum eines jeden Athleten.