Toronto (dpa) - Richard Pound, der Chef der Internationalen Anti-Doping-Agentur WADA, hat Zeitfahr-Olympiasieger Tyler Hamilton (USA) attackiert und ihm Betrug bei Olympia in Athen unterstellt.
Ohne den Namen Hamilton zu nennen, sagte Pound in Toronto, ein amerikanischer Radprofi sei den Kontrolleuren durch einen individuellen Fehler durchs Netz gegangen. Aber dafür sei er bei der Vuelta erwischt worden, und in «den Augen der Welt ist das keine echte Goldmedaille mehr».
Hamilton war in Athen nach seinem Zeitfahr-Sieg in der A-Probe Blutdoping per Transfusion nachgewiesen worden. Die B-Probe war für eine Analyse nicht mehr zu gebrauchen, weil sie tiefgefroren statt nur gekühlt worden war.
Einen knappen Monat später ging der ehemalige Team-Kollege von Lance Armstrong den Kontrolleuren bei der 59. Spanien-Rundfahrt erneut ins Netz und wurde in beiden Proben überführt. Hamilton erwartet eine zweijährige Sperre durch den USA-Verband, Olympia-Gold durfte er wegen des Test-Fehlers aber behalten. Trotzdem arbeiten Hamiltons Anwälte weiter daran, die neue Testmethode wissenschaftlich zu erschüttern, damit ihr Mandant straffrei bleibt.