Amsterdam (rad-net) - Über Mathieu van der Poel wurde viel geredet und geschrieben, als er in seine erste Klassikersaison ging, die er nach vielen starken Resultaten und Siegen mit dem Gewinn des Amstel Gold Race schließlich krönte. Sogar sein Großvater, Ex-Profi Raymond Poulidor, der bei der Tour de France achtmal aufs Podest fuhr, war beeindruckt. Er sagt, dass sein Enkel besser ist als er und sein Vater Adrie.
«Er hat die Gene seines Vaters und seines Großvaters. Er ist besser als wir, wenn man sein Palmares sieht», sagte Poulidor zu NOS.nl.
Nachdem der 24-jährige Niederländer in der vergangenen Saison die Cyclocrossrennen dominierte und seinen zweiten Elite-Weltmeistertitel gewonnen hatte, gehörte er zu den Top-Fahrern des Frühlings. In dieser Saison hat er bisher sechs Mal auf der Straße gewonnen, darunter Dwars Door Vlaanderen, den Brabantse Pijl und das Amstel Gold Race. Zudem wurde Van der Poel Vierter bei seinem Debüt bei der Flandern-Rundfahrt, nachdem er von seinem Sturz zurückgekehrt war, nachdem man eigentlich davon ausgegangen war, dass er dadurch hoffnungslos zurückgeworfen wurde. Er hätte vielleicht nicht gewonnen, aber Poulidor glaubt, dass sein Enkel ganz vorne dabei gewesen wäre, wenn er nicht zu Boden gegangen wäre. «Wenn er auf dem Weg keine Probleme gehabt hätte, wäre er der Beste gewesen. Er war der moralische Gewinner dieses Tages», sagte er.
Van der Poel bewies, dass er fast alles beherrscht, was er vorhat. Dazu wurde Poulidor gefragt, ob sein Enkel auch die Tour de France gewinnen könne. Poulidor konnte das nicht beantworten, sagte aber, dass sein Enkel in Zukunft das Rennen fahren müsste. «Für sein Alter macht er schon besondere Dinge. Und er passt sich jeder Radsportdisziplin an», sagte Poulidor. «Wenn er eines Tages denkt, er möchte die Tour fahren, wer weiß. Übrigens, ich denke, er wird es in Zukunft tun müssen.»
Obwohl Van der Poel sich inzwischen der Straße zuwendet, sagt Poulidor, dass der 24-Jährige sicher nicht den Querfeldeinsport aufgeben wird. «Das ist es keine Frage. Cyclocross ist ihm heilig.»
Vater Adrie van der Poel, der ebenfalls eine erfolgreiche Rennfahrerkarriere hinter sich hat, sagt, sein Sohn haben «diesen Charakter. Diese hartnäckigen Züge. Er weiß genau, was er will und weiß, was er nicht kann.»
Der jüngere Van der Poel «zeichnet seine eigene Karriere nach», so Poulidor. «Er hört niemandem zu. Er will nicht verlieren, selbst wenn er nur ein Spiel mit seinem Bruder spielt. Wenn sein Bruder gewinnt, verlässt er den Tisch.» Das Geheimnis ist die Haltung von Mathieu an der Poel, schließt Raymond Poulidor. «Er hat einen außergewöhnlichen Charakter, er fährt mit Vergnügen und nimmt nichts ernst. Und das ist vielleicht seine Stärke. Er ist immer entspannt.»