(rad-net) - Manuel Fumic ist der erste männliche deutsche Biker, der ein
Regenbogen-Jersey im Cross-Country geholt hat. Auch wenn es „nur“ in der
U23-Klasse war, verweist es doch auf die Entwicklung der olympischen Disziplin
in Deutschland, nachdem Sabine Spitz schon 2003 Weltmeisterin wurde. Ein
Kurzporträt stellt den 22-jährigen Schwaben vor.
Manuel Fumic war als Jugend- und Juniorenbiker was man gemeinhin ein
schlampiges Genie nennt. Er lebte vom Talent und davon, dass ihm sein sechs
Jahre älterer Bruder Lado manche Tür öffnete und dachte nicht selten daran
das Rennbike in den Keller zu stellen. Spätestens 2001 mit der Gründung des
Team T-Mobile begann er den Radsport als seinen Beruf ernst zu nehmen und
steigerte seinen Aufwand Jahr um Jahr. Das Olympiajahr ging er mit großer
Seriosität an. Er arbeitete enger mit Thomas Schediwie, dem Trainer von Steffen
Wesemann und Andreas Klöden zusammen. Mit Erfolg. Sein Ziel sich für Athen zu
qualifizieren und dort ein gutes Ergebnis zu erzielen hat er als Achter sogar
noch übertroffen. Als „Abfallprodukt“ auf dem Weg nach Athen, wurde er im
August in Polen U23-Europameister-Titel.
Manuel Fumic gilt als das größte Talent, das der deutsche Cross-Country-Sport
zu bieten hat. Mit seinem lebendigen, offenen Charakter kommt er auch in der Öffentlichkeit
gut an, und er besitzt ein charmantes Wesen. Selbstkritik ist für ihn kein
Fremdwort, trotzdem wirkt er nie verbissen.
Er beschreibt seinen Sport als ein Stück Lebensqualität. „Mountainbiken, das
ist ein Lebensgefühl, darin bin ich gleichzeitig frei und zuhause. Für mich
ist das wie für andere das Harley fahren. Wenn ich Stress hatte, bin ich nach
zwei, drei Stunden auf dem Rad ganz anders drauf. Dann sehe ich die Dinge mit
anderen Augen und kann besser damit umgehen. Wenn ich alleine auf dem Rad bin,
dann ist die ganze Welt okay, dann bin ich weg vom Alltag und tauche ein in eine
ganz andere Welt “, schwärmt er.
Jetzt kann er erst einmal eintauchen ins Regenbogen-Jersey. Das holte er sich
mit einem taktisch hervorragenden Strategie. Auch das ist inzwischen ein
Markenzeichen des Sohns kroatischer Einwanderer. Er beweist in wichtigen Phasen
seiner Rennen Übersicht. „Hol dir die fünf Streifen“, hatte Trainer
Schediwie in einer SMS vor dem WM-Rennen getextet. Manuel Fumic hat es
umgesetzt. Und es hat sich gelohnt, dass das Bike nicht im Keller verschwunden
ist. Peking 2008 kann kommen.
Fakten zu Manuel Fumic:
Geburtsdatum: 30.03.1982
Geburtsort: Kirchheimt/T.
Wohnort: Kirchheimt/T.
Verein: UCS Stuttgart
Team: Team T-Mobile
Ausbildung: Mittlere Reife
Beruf: Bike-Profi
Familienstand: Ledig
Größe: 174cm Gewicht: 68kg
Hobbies: Musik, Autos
Größte Erfolge:
U23-Weltmeister in Les Gets, Frankreich 2004
U23-Europameister in Walbrzych, Polen, 2004
Weltcup-Elfter Fort William, Großbritannien, 2004
Weltup-Zwölfter Madrid, Spanien 2004
WM-Zweiter U23 Lugano, Schweiz 2003
EM-Dritter U23 Graz, Österreich
DM-Zweiter (Elite) Schopp 2002
WM-Fünfter U23 Kaprun, Österreich 2002
WM-Sechster U23 Vail, USA 2001
EM-Fünfter U23 St. Wendel 2001
Vierfacher Deutscher Meister U23