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Manuel Fumic präsentiert stolz seine Medaille in Les Gets. (Foto: Armin Küstenbrück)
10.09.2004 19:13
Porträt MTB U23-Weltmeister Manuel Fumic

(rad-net) - Manuel Fumic ist der erste männliche deutsche Biker, der ein Regenbogen-Jersey im Cross-Country geholt hat. Auch wenn es „nur“ in der U23-Klasse war, verweist es doch auf die Entwicklung der olympischen Disziplin in Deutschland, nachdem Sabine Spitz schon 2003 Weltmeisterin wurde. Ein Kurzporträt stellt den 22-jährigen Schwaben vor.

Manuel Fumic war als Jugend- und Juniorenbiker was man gemeinhin ein schlampiges Genie nennt. Er lebte vom Talent und davon, dass ihm sein sechs Jahre älterer Bruder Lado manche Tür öffnete und dachte nicht selten daran das Rennbike in den Keller zu stellen. Spätestens 2001 mit der Gründung des Team T-Mobile begann er den Radsport als seinen Beruf ernst zu nehmen und steigerte seinen Aufwand Jahr um Jahr. Das Olympiajahr ging er mit großer Seriosität an. Er arbeitete enger mit Thomas Schediwie, dem Trainer von Steffen Wesemann und Andreas Klöden zusammen. Mit Erfolg. Sein Ziel sich für Athen zu qualifizieren und dort ein gutes Ergebnis zu erzielen hat er als Achter sogar noch übertroffen. Als „Abfallprodukt“ auf dem Weg nach Athen, wurde er im August in Polen U23-Europameister-Titel.
Manuel Fumic gilt als das größte Talent, das der deutsche Cross-Country-Sport zu bieten hat. Mit seinem lebendigen, offenen Charakter kommt er auch in der Öffentlichkeit gut an, und er besitzt ein charmantes Wesen. Selbstkritik ist für ihn kein Fremdwort, trotzdem wirkt er nie verbissen.
Er beschreibt seinen Sport als ein Stück Lebensqualität. „Mountainbiken, das ist ein Lebensgefühl, darin bin ich gleichzeitig frei und zuhause. Für mich ist das wie für andere das Harley fahren. Wenn ich Stress hatte, bin ich nach zwei, drei Stunden auf dem Rad ganz anders drauf. Dann sehe ich die Dinge mit anderen Augen und kann besser damit umgehen. Wenn ich alleine auf dem Rad bin, dann ist die ganze Welt okay, dann bin ich weg vom Alltag und tauche ein in eine ganz andere Welt “, schwärmt er.

Jetzt kann er erst einmal eintauchen ins Regenbogen-Jersey. Das holte er sich mit einem taktisch hervorragenden Strategie. Auch das ist inzwischen ein Markenzeichen des Sohns kroatischer Einwanderer. Er beweist in wichtigen Phasen seiner Rennen Übersicht. „Hol dir die fünf Streifen“, hatte Trainer Schediwie in einer SMS vor dem WM-Rennen getextet. Manuel Fumic hat es umgesetzt. Und es hat sich gelohnt, dass das Bike nicht im Keller verschwunden ist. Peking 2008 kann kommen.

Fakten zu Manuel Fumic:
Geburtsdatum: 30.03.1982
Geburtsort: Kirchheimt/T.
Wohnort: Kirchheimt/T.
Verein: UCS Stuttgart
Team: Team T-Mobile
Ausbildung: Mittlere Reife
Beruf: Bike-Profi
Familienstand: Ledig
Größe: 174cm Gewicht: 68kg
Hobbies: Musik, Autos

Größte Erfolge:
U23-Weltmeister in Les Gets, Frankreich 2004
U23-Europameister in Walbrzych, Polen, 2004
Weltcup-Elfter Fort William, Großbritannien, 2004
Weltup-Zwölfter Madrid, Spanien 2004
WM-Zweiter U23 Lugano, Schweiz 2003
EM-Dritter U23 Graz, Österreich
DM-Zweiter (Elite) Schopp 2002
WM-Fünfter U23 Kaprun, Österreich 2002
WM-Sechster U23 Vail, USA 2001
EM-Fünfter U23 St. Wendel 2001
Vierfacher Deutscher Meister U23


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