Ravenna (dpa) - Die einheimischen Fahrer haben am Pfingstwochenende das Geschehen beim 88. Giro d'Italia bestimmt. Alessandro Petacchi holte endlich seinen ersten Tagessieg, Ivan Basso zeigte sich als Spitzenkraft im Zeitfahren, und Danilo di Luca fährt weiter in Rosa.
Nach einer Misserfolgs-Serie feierte Supersprinter Petacchi auf der 9. Giro-Etappe von Florenz nach Ravenna endlich seinen ersten Etappenerfolg. Auf dem mit 139 km kürzesten Teilstück hatte die Konkurrenz im Massenspurt diesmal keine Chancen. Erik Zabel erreichte mit Rang fünf seine bisher beste Platzierung.
Im Gesamtklassement brachte der neunte Tagesabschnitt vor dem ersten von zwei Ruhetagen keine Änderung: Danilo di Luca blieb im Rosa Trikot und wird langsam gefährlich für Basso, der im Gesamtklassement auf Platz zwei mit neun Sekunden Rückstand liegt. Auch Vorjahressieger Damiano Cunego und Gilberto Simoni müssen sich vor di Luca fürchten.
Im ersten von zwei großen Giro-Zeitfahren erlebten die Fans auf den 45 km zwischen Lamporecchio und Florenz einen neuen Ivan Basso. Sein Teamchef Bjarne Riis machte aus dem starken Bergfahrer in einem Jahr fast einen Spezialisten im Kampf gegen die Uhr. Basso, der seinen zweiten Platz bei der Tour de France 2004 im Zeitfahren an Andreas Klöden verloren hatte, war in Florenz auf Rang zwei nur 17 Sekunden langsamer als Tagessieger David Zabriskie (USA), der 58:31 Minuten benötigte.
Großartig schlug sich dabei der 23-jährige Giro-Debütant Markus Fothen vom Team Gerolsteiner. Der U-23-Weltmeister 2003 aus Kaarst wurde Siebter und verbesserte sich in der Gesamtwertung als bester deutscher Profi auf Rang neun. «Markus ist auf dem besten Weg, sich in unser Tour-Team zu fahren», sagte Teammanager Hans-Michael Holczer.
Gerolsteiner konnte auch mit Sven Krauß hoch zufrieden sein. Der gelernte Elektriker aus Herrenberg engagierte sich lange in einer zweiköpfigen Spitzengruppe und verteidigte sein blaues Intergiro-Trikot als Bester der Zwischensprints.