Duderstadt (dpa) - Zweiter Triumph für Alessandro Petacchi, schwerer Dämpfer für Erik Zabel: Mit dem erneuten Gesamtsieg des italienischen Sprintstars endete in Göttingen die 31. Niedersachsen-Rundfahrt.
Während der 33-Jährige aus dem Milram-Team wie im Vorjahr dominierte, blieb sein deutscher Teamkollege Zabel aus Unna ohne Etappensieg und musste sich mit dem fünften Platz begnügen.
Pettachi drückte der Rundfahrt seinen Stempel auf und ließ sich das Gelbe Trikot auch auf der letzten von fünf Etappen nicht entreißen. Nach 181,8 Kilometern von Osterode im Harz nach Göttingen durfte er erneut als Gesamtsieger die Arme hochreißen, auch wenn er das letzte Teilstück nicht gewann. Im Gesamtklassement landete der Italiener mit 20:23,22 Stunden Fahrtzeit mit 14 Sekunden vor dem Australier Graeme Brown vom Team Rabobank und Gerald Ciolek (Pulheim) aus dem T-Mobile Team.
«Dieses Jahr war es wesentlich schwieriger, die Rundfahrt zu gewinnen», sagte der Sieger. «Ich musste viel mehr arbeiten, vor allem heute.» Bei der letzten Etappe setzte sich Heinrich Haussler (Cottbus) vom Team Gerolsteiner vor Ciolek durch. Zabel wurde im Sprint Sechster, sein Kollege Pettachi kam nur auf Rang 20. Bis kurz vor dem Ende der Abschlussetappe hatte es nach einer Überraschung ausgesehen, doch eine Gruppe von Ausreißern wurde rund 2000 Metern vor dem Ziel eingeholt, so dass die Entscheidung wieder im Sprint fiel. Pettachi, der dieses Jahr drei Etappen gewann, fehlte aber auf Grund der Aufholjagd die Kraft.
Während Pettachi doch noch feiern durfte, endete für Zabel die zweite Teilnahme an der Rundfahrt ohne Etappensieg. Der Versuch des Milram-Teams, seinem prominentesten Fahrer einen ersten Platz zu verschaffen, war am 27. April gescheitert. «Erik hat viel für mich gearbeitet, jetzt ist es an der Zeit, auch mal für ihn zu fahren», hatte Petacchi vor der dritten Etappe gesagt und den Spurt für seinen Kollegen angezogen - doch Gerald Ciolek war schneller und verwies Zabel auf Rang zwei.
So blieb dem 36-jährigen Zabel in Niedersachsen nur die Rolle des Edel-Helfers und «Anfahrers» für Petacchi. «Es ist eine Ehre für mich, für einen so starken Mann wie Alessandro zu fahren», sagte Zabel. Der Sprintspezialist war allerdings nach seinem Sturz bei der Flandern-Rundfahrt, wo er eine Hüft- und Rippenprellungen sowie eine Verletzung am rechten Ellbogen zugezogen hatte, noch nicht wieder hundertprozentig fit.