Rom (dpa) - Der unter Dopingverdacht stehende Weltklasse-Radsprinter Alessandro Petacchi hat vor der italienischen Antidopingkommission seine Unschuld beteuert.
«Ich habe versucht, meinen Fall wissenschaftlich zu erklären und zu zeigen, dass ich guten Gewissens gehandelt habe», sagte Petacchi. Ob er bei der Tour de France starten werde, ließ er offen: «Dies hängt nun von der Antidopingkommission ab, sie hat es in der Hand», sagte der 33-Jährige in Rom.
Petacchis Verhör bei Italiens Antidopingchef Ettore Torri dauerte rund zwei Stunden, danach wurde der von Jörg Jaksche belastete Milram-Teammanager Gianluigi Stanga vernommen. Eine Entscheidung im Fall Petacchi wird «sehr schnell fallen», sagte Torri am Montagnachmittag in Rom. Zu Petacchis Aussagen äußerte er sich jedoch nicht. Er habe einen Bericht zu seiner Verteidigung vorgelegt, der nun geprüft werde. Im Falle einer Verurteilung droht dem Radprofi eine Sperre von zwei Jahren.
Neben Petacchis Anwältin Maria Laura Guardamagna waren bei der Anhörung ein Lungen-und Arzneimittel-Spezialist zugegen. Mit Hilfe der beiden Experten will Torri klären, ob der Milram-Profi tatsächlich nur das ihm per Ausnahmegenehmigung erlaubte Asthma-Mittel Salbutamol aus Versehen überdosiert hat, oder ob er sich absichtlich gedopt hat.
Bei Petacchi war bei einer Dopingkontrolle während des Giro d'Italia am 23. Mai eine Salbutamol-Konzentration von 1320 Nanogramm im Urin festgestellt worden. Der in Petacchis Ausnahmegenehmigung festgelegte Grenzwert liegt bei 1000 Nanogramm.