Hamburg (dpa) - Der neue Sprint-König Stefan Nimke und Weltmeister Robert Bartko mit seinem Titel-Hattrick haben den deutschen Bahnrad- Meisterschaften in Hamburg ihren Stempel aufgedrückt.
Bei seinem «Heimspiel» besiegelte der Schweriner Nimke mit zwei Titeln seinen Abschied vom Zeitfahren und feierte einen perfekten Umstieg. Einen Tag nach dem Erfolg im Keirin gewann der Teamsprint-Olympiasieger auf seiner Trainingspiste auch die Königsdisziplin Sprint. Im Finale setzte sich der Olympia-Dritte im 1000-m-Zeitfahren mit 2:0 Siegen gegen Carsten Bergemann (Chemnitz) durch und verbaute dem deutschen Zeitfahr-Meister damit dessen zweiten Titelgewinn. «Ich wollte diesen Titel unbedingt. Das war eine gelungene Meisterschaft. Das war perfekt», sagte Nimke.
Verfolgungs-Weltmeister Robert Bartko unterstrich mit drei Titelgewinnen seine nationale Ausnahmestellung. Nach dem erwarteten Sieg in der 4000-m-Einerverfolgung, bei der der Doppel-Olympiasieger seinen Kontrahenten Guido Fulst (Berlin) einholte, gewann der Potsdamer gemeinsam mit Fulst sowie Leif Lampater und Karl-Christian König im US Financial Team die Mannschaftsverfolgung. Im Finale deklassierte das Quartett in 4:21,38 Minuten Titelverteidiger Teag Team Köstritzer um fast sieben Sekunden.
Zum Abschluss der Veranstaltung siegte das Olympiasieger-Duo Bartko/Fulst auch im Zweier-Mannschaftsfahren. Nur im Punktefahren ging der ehemalige Rabobank-Profi Bartko als Neunter leer aus. Den Sieg sicherte sich der Berliner Andreas Müller mit 44 Punkten.
Nimkes Pendant bei den Frauen ist Christin Muche. Die Europameisterin aus Cottbus war sowohl im Kampfsprint Keirin als auch im Einzelsprint nicht zu schlagen. Im 500-m-Zeitfahren verteidigte die Berlinerin Dana Glöß in 36,58 Sekunden ihren Titel mit 2/100 Sekunden Vorsprung auf Miriam Welte (Kaiserslautern).
Für die im November beginnende Weltcup-Saison mit den Stationen Moskau, Manchester, Los Angeles und Sydney ist Bartko ebenso gesetzt wie Sprint-Weltmeister Rene Wolff aus Erfurt, der kurz vor einem Bandscheibenvorfall stand und deswegen auf die Meisterschaften verzichten musste. «Wir haben gute Leistungsträger, vor allem mit Bartko und Wolff. Auch Fulst ist eine Bank», sagte Burckhard Bremer, Leistungssportdirektor im Bund Deutscher Radfahrer (BDR).
Mit seinen beiden prestigeträchtigen Siegen hat Nimke sich als erst zu nehmender Herausforderer von Wolff präsentiert und einen Bonus für internationale Starts erarbeitet. «Wer von beiden stärker ist, will ich mal offen lassen, weil es zuletzt keine Vergleiche gab. Aber von der Grundleistung ist Stefan einer der stärksten der Welt. Jetzt muss er sich noch im taktischen Bereich stabilisieren», sagte Bundestrainer Detlef Uibel.