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Burckhard Bremer, Leistungssportdirektor des BDR. Foto: Archiv
01.07.2008 22:24
Peking: BDR will mindestens drei Medaillen

Berlin (dpa) - Burkhard Bremer, Sportdirektor des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR), ist optimistisch. «Zwei bis drei Medaillen allein auf der Bahn sind drin», sagte der Berliner trotz des WM-Debakels von Manchester, wo der BDR in der Mannschafts- und Einzelverfolgung die Fahrkarte nach Peking verpasste. Realistisch gesehen sind aus deutscher Sicht vielleicht drei oder vier Medaillen in allen 18 Rad-Wettbewerben - zehn auf der Bahn, vier auf der Straße, je zweimal Montainbike und zum ersten Mal BMX - möglich.

Im Velodrom von Peking haben die WM-Zweiten Olaf Pollack und Mike Kluge (Kolkwitz/Cottbus) im Madison die größten Möglichkeiten. Im Zeitfahren auf der Straße ist die Weltmeisterin von Stuttgart, Hanka Kupfernagel, über 23,5 Kilometer eine heiße Kandidatin auf Edelmetall. Das gleiche gilt für die Olympia-Dritte von Athen im Mountainbike, Sabine Spitz (Murg-Niederhof), die sich am 22. Juni die Vize-Weltmeisterschaft gesichert hat. Bei der BMX-Premiere ist Deutschland nicht vertreten, die Amerikaner und Chinesen dürften die Medaillen unter sich ausfahren.

Die deutschen Radprofis, längst etabliert im Konzert der Großen, haben natürlich auch in dem an der Großen Mauer endenden Straßenrennen Medaillenchancen. Vorhersagen sind aber mehr als in anderen Wettbewerben reine Lotterie. Gold für Jan Ullrich, Bronze für Andreas Klöden: Das «Traumergebnis» von Sydney - je nachdem, wie es im Lichte der späteren Doping-Enthüllungen heute zu werten sein mag - wird sich wohl auf keinen Fall wiederholen. Bei den Frauen (126,3 Kilometer) setzt der BDR in erster Linie auf die Olympia-Zweite von Athen, Ex-Weltmeisterin Judith Arndt (Leipzig).

Die sieben Runden beim Straßenrennen durch Peking über 245,19 Kilometer gelten als sehr anspruchsvoll und könnten erneut auf Olympiasieger und Doppel-Weltmeister Paolo Bettini zugeschnitten sein. Der kleine Italiener bereitet sich gezielt auf Peking vor und muss nicht vorher noch durch die Tretmühle der Tour de France. Ähnliches trifft auf Alberto Contador zu. Der von der Tour ausgesperrte Giro-Gewinner und letztjährige Tour-Triumphator aus Spanien könnte besonderen Ehrgeiz entwickeln, den aus Frankreich vom Saisonhöhepunkt kommenden Assen die Tour in Peking zu vermasseln.

Aus deutscher Sicht rechnen sich der WM-Dritte Stefan Schumacher (Nürtingen) und der letztjährige deutsche Meister Fabian Wegmann (Freiburg) Chancen aus.

Viel wird von den klimatischen Bedingungen abhängen. «Der Smog war ätzend. Wenn jetzt noch hohe Temperaturen und hohe Luftfeuchtigkeit hinzukommen, kann das die Rennen eindeutig beeinflussen», hatte Hanka Kupfernagel zu Beginn des Jahres bei einer Besichtigung der Olympia- Strecken vor Ort befunden.

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