Maniago (rad-net) - Am zweiten Tag der Straßen-Weltmeisterschaften der Para-Cycler im italienischen Maniago hat vier Medaillen im Zeitfahren für die deutschen Athletinnen und Athleten gegeben. Michael Teuber wurde zum zehnten Mal Weltmeister der C1-Klasse in seiner Spezialdisziplin. Denise Schindler und Matthias Schindler (beide C3) konnten sich über Silber freuen und Bronze ging an Jana Majunke (T2).
Teuber musste mit einer Fahrzeit von 19:27 Minuten um die Titelverteidigung zittern. Nur gut zwei Sekunden trennten ihn nach 13,6 Kilometer vom Kanadier Wilson Ross und gut acht Sekunden vom Spanier Ricardo Ten Argiles. «Der zehnte WM-Titel im Einzelzeitfahren ist ein Meilenstein für mich. Man schaut an solchen besonderen Tagen auf seine bisherige Karriere zurück und denkt 'Wow'», sagte Teuber und fügte an: «Es ist immer schwer, einen Titel zu verteidigen, denn alle sind scharf darauf und wollen schneller sein. Aus diesem Grund bin ich umso glücklicher, die WM-Titel in der Vergangenheit und heute eingefahren zu haben. Es ist etwas ganz Besonderes.» Rechnet man seine WM-Titel auf der Bahn und aus den Straßenrennen hinzu, kommt der mehrfache Paralympics-Sieger sogar auf insgesamt 20 Medaillen bei Para Weltmeisterschaften.
Erich Winkler und Pierre Senska belegten in der C1-Klasse die Plätze sechs und neun und rundeten damit das Abschneiden der deutschen Starter ab.
Denise Schindler holte die Silbermedaille und musste sich nur Anna Beck (Schweden) geschlagen geben, die 1:01 Minuten Vorsprung auf Schindler hatte. Der Kampf um Bronze fiel knapp aus: Schindler lag schließlich eine Sekunde vor Jamie Whitmore. Die 32-Jährige war nach ungewohnt hoher Nervosität sehr zufrieden mit dem Ausgang ihres Rennens: «Das Zeitfahren lief wirklich super. Ich habe mich ausbelastet und hatte sehr guten Druck auf den Pedalen. Ich konnte eine top Performance zeigen, was mich sehr glücklich macht.»
Silber ging ebenfalls an Matthias Schindler, der damit erstmals eine WM-Medaille holen konnte. «Diese Medaille bedeutet mir sehr viel. Sie ist der Beweis dafür, dass sich die ganze Arbeit, die ich seit 2013 in den Sport stecke, lohnt. Vor allem meine Familie verzichtet durch mein hartes Training auf sehr viel. Doch solche Tage zeigen mir, dass meine Mühe nicht umsonst ist und sich auszahlt», sagte der Regensburger, der mit dem Erfolg nicht gerechnet hatte. Weltmeister wurde Michael Sametz (Kanada), der 1:26 Minuten schneller war.
Den Medaillensatz komplettierte Jana Majunke als Dritte im T2-Zeitfahren. Die aus Cottbus stammende Para-Sportlerin war sehr glücklich, nachdem es sie durch eine Bodenunebenheit zu Beginn des Rennens fast ausgehebelt hätte. «Ich habe mich nach der kleinen Unsicherheit sehr gut gefangen und bin total zufrieden mit dem positiven Verlauf des Rennens.» Es gewann Jill Walsh (USA) mit 29 Sekunden Vorsprung auf Carol Cooke (Australien) und 41 Sekunden vor Majunke.
Bei den Frauen der C5-Klasse verpasste Kerstin Brachtendorf als Vierte eine Medaille. T2-Titelverteidiger Hans-Peter Durst musste seine Teilnahme im Zeitfahren aus gesundheitlichen Gründen kurzfristig absagen.