Bad Dürrheim (rad-net) - Nils Politt (UAE-Team Emirates) hat seinen deutschen Meistertitel im Einzelzeitfahren erfolgreich verteidigt. Bei den Titelkämpfen in Bad Dürrheim blieb der 30-Jährige als einziger unter der 37-Minuten-Marke, spulte die 30,6 km lange Strecke in 36:51 Minuten ab und war 17 Sekunden schneller als der Berliner Maximilian Schachmann (Bora-hansgrohe), der trotz eines Sturzes Silber gewann. Dritter wurde Miguel Heidemann (Felt-Felbermayr), der 25 Sekunden langsamer war.
Wie im Vorjahr lag Politt auf dem für ihn maßgeschneiderten Kurs von Beginn an in Führung. Sieben Sekunden betrug sein Vorsprung an der ersten Zwischenzeit bei Kilometer 12,8, bei Kilometer 22 lag er 20 Sekunden in Front.
«Die Strecke in diesem Jahr war etwas technischer, gerade auf den ersten zehn Kilometern, und dann die Kurven, der Regen, die nasse Fahrbahn, der Matsch. Trotzdem habe ich meinen Rhythmus gefunden, wenn ich auch zwischendurch einen kleinen Hänger hatte», sagte der alte und neue Deutsche Meister nach dem Rennen. Einen Vergleich zwischen beiden Siegen wollte er nicht ziehen, meinte dann aber: «Es war cool im letzten Jahr zu gewinnen, denn ich habe mir lange an Tony Martin die Zähne ausgebissen. In diesem Jahr war aber mehr Druck.»
Für Maximilian Schachmann gab es bei diesem Meisterschaftskampf, bei dem es auch um das begehrte Ticket für die Olympischen Spiele in Paris geht, eine Schrecksekunde. Der Berliner war zu schnell in eine Kurve gegangen, hatte sich versteuert und fuhr in den Graben. Das kostete Zeit. «Es wäre sonst noch spannend geworden», meinte der DM-Zweite im Ziel. «Die Bedingungen heute haben sich permanent verändert. Es war nass, dann wieder trocken, dann glitschig. Aber so ist das im Radsport.»
Miguel Heidemann, im letzten Jahr Zweiter, war sehr zufrieden, dass er es aufs Podium geschafft hatte. Vor sechs Wochen brach er sich bei einem Rennen in Belgien den Ellenbogen, musste operiert werden und konnte zunächst nur auf der Rolle trainieren. «Das ist mein erstes Rennen seit dem Sturz. Ich bin echt sehr zufrieden. Das ist mein eiserner Wille», sagte der Trierer, der im Herbst unbedingt bei den Weltmeisterschaften im Team-Relay starten will. «Ich hoffe, mir damit mein Ticket gebucht zu haben.»
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