Kigali (rad-net) - Zum Auftakt der Straßen-Weltmeisterschaften in Kigali (Ruanda) hat Antonia Niedermaier im Einzelzeitfahren der Frauen Elite einen guten sechsten Platz belegt. Nicht zu schlagen war die Schweizerin Marlen Reusser, die erstmals Weltmeisterin wurde.
Die 22-Jährige, die dieses Jahr auch noch in der U23-Klasse, wo sie schon zweimal Weltmeisterin war, hätte starten können, legte die 31,2 anspruchsvollen Kilometer mit Start und Ziel in Kigali in 44:38 Minuten zurück. An der ersten Zwischenzeit lag sie auf Platz fünf, an der zweiten Zeitnahme hatte sie die sechstbeste Zeit und an der dritten die siebtbeste. Auf dem Weg in Richtung Ziel, auf dem noch der knapp anderthalb Kilometer lange Kopfsteinpflasteranstieg der Cote de Kimihurura sowie ein weiterer Anstieg bewältigt werden mussten, spielte Niedermaier ihre Stärken aus und schob sich noch einmal einen Platz nach vorne. Ihr fehlten am Ende gerade einmal 25 Sekunden zum Podest. Dabei ließ sie außerdem starke Konkurrentinnen wie die zweimalige Zeitfahr-Weltmeisterin Chloe Dygert (USA) deutlich hinter sich.
«Es war heute eine solide Leistung von Antonia, auch wenn sie sich etwas mehr erhofft hatte», sagte Bundestrainer Andre Korff nach dem Rennen. Antonia Niedermaier selbst war nach dem Rennen ein wenig enttäuscht: «Ich hatte heute nicht meinen besten Tag und hatte mehr erwartet. Es war ein superhartes Rennen, es ging ständig rauf und runter, es gab kein flaches Stück. Ich habe es lieber technisch anspruchsvoller, aber trotzdem war es ein guter Auftakt in die WM heute. Ich freue mich jetzt auf die Staffel am Mittwoch, wo wir mit einer starken Mannschaft an den Start gehen werden.»
Reusser benötigte 43:09 Minuten. Sie lag an allen drei Zwischenzeiten bereits in Führung und war am Ende 52 Sekunden schneller als Anna van der Breggen und 1:04 Minuten schneller als Demi Vollering (beide Niederlande).
Reusser holte schon zweimal Silber und einmal Bronze bei der WM. Einen großen Rückschlag erlitt sie 2023 bei der WM in Glasgow, als sie den Kampf gegen die Uhr nicht beenden konnte. «Gefühlt habe ich schon zehnmal auf dem Podium gestanden. Ich bin froh, dass es jetzt endlich gereicht hat», freute sich die 34-Jährige im Siegerinterviews. «In den vergangenen Jahren habe ich so viel Liebe und Leidenschaft investiert. Ich bin froh, dass ich jetzt endlich nicht nur für mich die Belohnung dafür bekommen habe, sondern auch für alle, die mich immer unterstützt haben.»
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