Emmen (rad-net) - Antonia Niedermaier hat bei den Zeitfahr-Europameisterschaften der Frauen U23 erneut Edelmetall geholt. Die amtierende U23-Weltmeisterin in der Disziplin gewann bei den Titelkämpfen in der niederländischen Region Drenthe Silber. Schneller war nur Zoe Backstedt aus Großbritannien. Damit fuhren zwei Fahrerinnen des deutschen Frauen-Profiteams Canyon-Sram auf die ersten beiden Plätze.
25:23 Minuten benötigte Niedermaier für den 20,6 Kilometer langen Kampf gegen die Uhr. Damit war sie 57 Sekunden langsamer als Backstedt, die mit einer Fahrzeit von 24:25 Minuten auf dem flachen und windanfälligen Kurs von Emmen am heutigen Tage in einer anderen Liga fuhr. Niedermaier kommen eher profiliertere Zeitfahrkurse entgegen. Die Bronzemedaillengewinnerin, Anniina Ahtosalo (Finnland) wies 1:33 Minuten Rückstand auf.
«Ich habe mein Bestes gegeben, mehr ging nicht», lachte Niedermaier im Ziel und erklärte weiter: «Die Strecke lag mir eigentlich gar nicht, ich habe es ja lieber hügeliger. Das war mental schon eine große Herausforderung. Man musste eigentlich nur aufs Tempo drücken. Der Wind war heute auch brutal, vor allem für eine so leichte Fahrerin wie für mich, war es schwierig, die Linie zu halten.» Niedermaier ist 1,62 Meter groß und wiegt 50 Kilogramm. Backstedt ist zwölf Zentimeter größer und entsprechend schwerer. «Sie hatte es einfacher», fand die 20-Jährige, denn Backstedt konnte daher mehr Watt auf die Pedale bringen.
Die zweite deutsche Starterin, Linda Riedmann, wurde mit 3:18 Minuten Rückstand 24.
Für Niedermaier steht noch eine Aufgabe an, bevor sie ihre erfolgreiche Saison mit WM-Titel, Giro-Etappensieg und EM-Silber beenden wird. «Am Freitag will ich dem Team helfen. Wir wollen ein gutes Rennen zeigen», blickt sie auf das Straßenrennen in zwei Tagen. Ambitionen hegt sie nicht. «Das ist keine Strecke für mich», macht sie deutlich. Urlaub hat die 20-Jährige nach der Saison trotzdem nicht geplant. Drei Wochen will sie ein wenig rausnehmen, sich dann aber ihrem Studium der Kindheitspädagogik widmen. Und wieder in die Berge gehen, zum Skibergsteigen. «Das werde ich nicht aufgeben, das macht mir viel Spaß.»