New York (dpa) - Eine Woche vor Ablauf seiner zweijährigen Doping- Sperre am 22. September sieht sich Radsport-Olympiasieger Tyler Hamilton mit neuen Ermittlungen durch den amerikanischen Radsport-Verband konfrontiert.
Der Verband folgt damit einer Forderung des Weltverbandes UCI, der seine Erkenntnisse zur Verwicklung des früheren Phonak-und CSC-Kapitäns in den Dopingskandal um den spanischen Arzt Eufemiano Fuentes an die Amerikaner weiterleitete. Hamilton war vor zwei Jahren wegen des Dopings mit Fremdblut von der UCI für zwei Jahre gesperrt worden. Der Amerikaner hat bisher jede Form des Blutdopings bestritten. Der Ermittlungsgruppe der spanischen Guardia Civil liegen nun aber Erkenntnisse vor, die eine Zusammenarbeit Hamiltons mit Fuentes belegen könnten.
Vor knapp vier Wochen hatte die Kopenhagener Zeitung «Politiken» unter Berufung auf die spanischen Unterlagen berichtet, dass aus Hamiltons «Doping-Tagebuch» hervorgehe, dass der US-Profi an 114 von etwa 200 Tagen der Saison 2003 mit dem Ausdauermittel EPO, Wachstumshormonen, Testosteron und Insulin gedopt gewesen sei. Das Doping-Tagebuch hatte die spanische Polizei bei ihren Ermittlungen gegen Fuentes beschlagnahmt.
In dem Zeitungsbericht hieß es, die in dem Tagebuch aufgeführten Doping-Aktivitäten seien so umfassend, dass ein ganzes Team von Helfern beteiligt gewesen sein müsse. Den Unterlagen soll auch eine Rechnung von Fuentes über 54 060 Dollar beiliegen, die Hamiltons Gattin Haven Parchinski für Doping-Präparate bezahlt haben soll.