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Kristina Vogel gestikuliert nach der Disqualifikation. Foto: Annegret Hilse
14.06.2015 14:58
Neue Bestzeiten bei Bahnrad-Meisterschaften in Berlin

Berlin (dpa) - Kristina Vogel dominierte trotz einer Disqualifikation die deutschen Bahnrad-Meisterschaften, Maximilian Levy meldete sich in Berlin eindrucksvoll zurück.

Weltmeisterin Vogel avancierte mit Siegen im Sprint, Zeitfahren und zusammen mit Gudrun Stock (Erfurt) im Teamsprint wieder zur erfolgreichsten Athletin. Levy siegte nach langer Verletzungspause im Sprint und Keirin.

Bei der Thüringerin überwog trotz des Titel-Hattricks noch immer der Ärger über die Disqualifikation im Keirin. «Ich kann die Entscheidung nach wie vor nicht nachvollziehen», sagte die Ex-Weltmeisterin nach dem umstrittenen Jury-Spruch. Sie war im Kampfsprint-Finale aus dem Rennen genommen und mit 100 Schweizer Franken Geldstrafe belegt worden, weil sie nicht dicht genug ans Derny herangefahren war. So war der Weg frei für Miriam Welte aus Kaiserslautern. Auch wenn einige deutsche Spitzenfahrer im Velodrom fehlten, beeindruckte der vierfache Weltmeister Levy. «Max arbeitet seit der WM in Paris sehr zielstrebig und hat sich hier eindrucksvoll durchgesetzt. Er ist im Kampf um die drei Olympia-Tickets voll dabei», lobte Bundestrainer Detlef Uibel den Cottbuser.

Schon bei der WM Ende Februar in Paris hatte Levy mit Platz vier im Keirin sein Potenzial wieder angedeutet. Ein Jahr zuvor bei den Welt-Titelkämpfen in Kolumbien war er schwer gestürzt und musste nach einem Schlüsselbeinbruch und drei nachfolgenden Operationen rund ein halbes Jahr pausieren. «Ich konnte jetzt seit einiger Zeit kontinuierlich trainieren und mich gezielt auf Berlin vorbereiten. Das hat gut funktioniert», sagte der 27-Jährige. «Das war sehr, sehr stark», lobte auch BDR-Sportdirektor Patrick Moster.

Stark präsentierten sich in Berlin auch die Ausdauer-Fahrer. «So ein Niveau hatten wir lange nicht mehr», schwärmte Bundestrainer Sven Meyer nach dem Sieg von Domenic Weinstein (Villingen-Schwenningen) in der Einerverfolgung. Meyer hat jetzt acht fast gleichstarke Fahrer, mit denen er erstmals seit 2004 wieder die Olympia-Qualifikation in der Mannschaftsverfolgung für Rio erreichen kann. Auch die Frauen um Verfolger-Meisterin Mieke Kröger (Bielefeld) glänzten mit Bestzeiten.

«Wir haben qualitativ sehr hochwertige Wettbewerbe gesehen. In einigen Bereichen müssen wir uns aber Gedanken machen über die Quantität», resümierte Patrick Moster, Sportdirektor im Bund Deutscher Radfahrer (BDR), die 129. deutschen Meisterschaften. Vor allem im Kurzzeitbereich der Frauen klafft hinter Kristina Vogel (Erfurt) und Miriam Welte (Kaiserslautern) weiterhin eine Lücke. «Beide sind absolute Weltklasse-Athletinnen. Da ist der Abstand natürlich groß», sagte Moster, der aber darauf hofft, dass Doreen Heinze (Erfurt) sowie die Juniorinnen Emma Hinze (Cottbus) und Pauline Grabosch (Osterweddingen) die Lücke mittelfristig schließen können. «Im Ausdauerbereich glänzten sowohl bei den Männern und Frauen zahlreiche Fahrer und Fahrerinnen mit persönlichen Bestzeiten, was für die zweite Hälfte der Olympia-Qualifikation – die im Oktober mit der EM in der Schweiz beginnt – hoffen lässt. Da sind wir auf einem gutem Weg und zum jetzigen Zeitpunkt zufrieden», sagte Moster.

Die Titelträger von Berlin: (Elite)

Maximilian Levy (Cottbus/Sprint, Keirin)
Maximian Dörnbach (Wingerode/1000-m-Zeitfahren)
Domenic Weinstein (Villingen/Verfolgung)
Marcel Kalz (Berlin/Punktefahren)
Landesverband Brandenburg (Robert Förstemann, Robert Kanter, Tobias Wächter, Eric Engler/Teamsprint)
rad-net ROSE-Team (Henning Bommel, Domenic Weinstein, Theo Reinhardt, Nils Schomber/Mannschaftsverfolgung)
Christian Grasmann/Stefan Schäfer (Irschenberg/Cottbus/Madison)

Kristina Vogel (Erfurt/Sprint, Zeitfahren, Teamsprint)
Gudrun Stock  (Erfurt/Teamsprint)
Miriam Welte (Kaiserslautern/Zeitfahren)
Mieke Kröger (Bielefeld/Einerverfolgung)
Anna Knauer (Eichstädt/Punktefahren)


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