Berlin (dpa) - Nach den Enthüllungen der Staatsanwaltschaft Padua wird der Radsport-Weltverband UCI das vermeintlich verschobene Rennen Lüttich-Bastogne-Lüttich 2010 noch einmal unter die Lupe nehmen.
Wie die UCI verkündete, sollen dabei auch die Hauptverdächtigen Alexander Winokurow und Alexander Kolobnew angehört werden. Aus den Ermittlungsunterlagen in Padua, die der UCI zur Verfügung gestellt worden war, geht hervor, dass der damals aus einer Dopingsperre zurückgekehrte Winokurow seinem Rivalen 150 000 Euro für den Sieg bezahlt habe. Die norditalienische Behörde hatte für ihre Vorwürfe E-Mail-Korrespondenzen der Beteiligten als Beweise ausgewertet.
Vom Ausgang des Verfahrens hängt auch die Zukunft der beiden Elite-Rennställe der Sportler ab. Olympiasieger Winokurow wechselt nach seinem aktiven Karriereende bei Astana zur neuen Saison ins Teammanagement, Kolobnew steht bei der russischen Mannschaft Katusha unter Vertrag. «Sollten Winokurow und Kolobnew schuldig gesprochen werden, dann würde die Lizenzkommission den Status von Astana und Katusha neu bewerten», kündigte UCI-Präsident Pat McQuaid an.
Von dem Vorfall hatte 2011 schon das Schweizer Magazin «L'Illustre» berichtet. «Damals reichten die Beweise aber noch nicht für ein Verfahren», sagte McQuaid dem Portal «cyclingnews.com».
McQuaid bei «cyclingnews.com»