Dendermonde (rad-net) - Am kommenden Sonntag steigt Mathieu van der Poel (Alpecin-Fenix) in die Cyclo-Cross-Saison 2021/2022 ein. Beim Weltcup in Dendermonde trifft der Weltmeister dann auch direkt auf Wout van Aert (Jumbo-Visma) und Tom Pidcock (Ineos Grenadiers), die beide bereits ein Weltcup-Rennen in dieser Saison gewinnen konnte. Van der Poel ist sich jedoch nicht sicher, ob er schon mit seinen beiden Kontrahenten mithalten kann.
Van Aert und Pidcock waren bereits Anfang Dezember ins Gelände zurückgekehrt. Van der Poel erlitt jedoch Ende November eine Knieverletzung, die ihn dazu zwang, sein Debüt vom vergangenen Wochenende auf den Weltcup in Dendermonde zu verschieben. Zusätzlich hinderte ihn noch sein Rückenproblem, welches ihn schon in der zweiten Saisonhälfte plagte und das seiner Meinung nach immer noch nicht vollständig gelöst ist.
«Mir geht es ganz gut. Das Knie heilt endlich. Das Problem war, dass die Wunde noch nicht geschlossen war, aber jetzt kann ich wieder alles damit machen, also geht das in die richtige Richtung», sagte Van der Poel bei einer Online-Pressekonferenz. «Auch der Rücken hält im Moment. Es ist nicht so, wie ich es gerne hätte, aber es hält. Ich habe alles getan, um für Sonntag bereit zu sein.»
Der Niederländer ging auch ausführlich auf seinen jüngsten Verletzungsrückschlag ein und enthüllte, dass es sich um einen «dummen Sturz» gehandelt habe, der seine gesamte Saison zum Scheitern hätte bringen könnte. «Ich habe nicht einmal trainiert, ich bin nur mit einem Freund durch den Wald gecruist, als mir das Vorderrad an einer rutschigen Stelle, die ich nicht so erwartet hatte, wegrutschte. Ich bin mit meinem Knie voran auf Schotter gestürzt, also wurde ich ziemlich verletzt. Ich hatte sofort das Gefühl, dass es nicht gut war», erklärte er.
Nach dem Sturz sei die Wunde gesäubert und abgestorbenes Fleisch weggeschnitten worden. Van der Poel habe daraufhin vier Tage pausiert. «Und als ich wieder mit dem Training begann, waren die ersten zwei Tage in Ordnung, aber dann hatte ich starke Schmerzen beim Treten, also musste ich wieder für fünf oder sechs Tage aufhören», sagte er weiter. Das hatte zur Folge, dass er seine Reise ins Mannschaftstrainingslager im Dezember verschieben musste, genauso wie seinen Saisoneinstieg beim Weltcup in Rucphen. «Ich hatte befürchtet, dass es zu lange dauern würde. Meine Cyclocross-Saison war schon sehr kurz, also hätte ich diese ganzen Rennen zur Weihnachts-Zeit verpasst und hätte dann eventuell die ganze Cross-Saison nicht gefahren. Aber jetzt bin ich seit ein paar Wochen wieder auf dem Rad und das Knie hält gut, also ist es in Ordnung.»
Dennoch oder deshalb schraubte Mathieu van der Poel die Erwartungen für Dendermonde zurück. In den letzten Jahren hatte er stets gezeigt, dass er nicht viel Zeit braucht, um auch auf dem Crossrad wieder richtig auf Touren zu kommen, aber er hat vielleicht einen Schritt auf seinen langjährigen Rivalen Van Aert, der mit drei deutlichen Siegen bei drei Starts bereits zu beeindrucken wusste, verloren. «Wout ist in wirklich guter Form. Ich habe erwartet, dass er auch sofort gewinnt, aber nicht so, wie er es gemacht hat», gab Van der Poel zu. «Das war eigentlich ziemlich beeindruckend, das war also schön zu sehen.»
«Normalerweise würde ich spontan sagen, dass ich sofort um den Sieg mitfahren will.» Der 26-Jährige ist sich aber unsicher, ob er bereits die Beine hat, Wout van Aert zu folgen. «Aber ich sollte in der Lage sein, in der Gruppe dahinter zu sein. Hoffentlich kann ich mich auch selbst überraschen.»