Bad Säckingen (rad-net) - Zum Auftakt des KMC Bundesliga-Finalwochenendes in Bad Säckingen haben Sabine Spitz und Simon Stiebjahn das Short-Race gewonnen. Während Stiebjahn mit seinem Sieg auch den Gesamtsieg perfekt machte, reichte Majlen Müller bei den Damen ein vierter Platz um die KMC-Ketten-Trophäe mit nach Hause zu nehmen.
Bei den Damen entstand über sechs Ein-Kilometer-Runden eine dreiköpfige Spitzengruppe mit Sabine Spitz, Linda Indergand (Focus XC) und Nadine Rieder (AMG-Rotwild). Die Führende im Sprint-Klassement Majlen Müller hatte als letzte abreißen lassen.
Es war dann Sabine Spitz, die auf heimischem Terrain die führende Position übernahm und als Nadine Rieder an zweiter Stelle fahrend einen kleinen Rutscher hatte, riss eine Lücke auf. «Die beiden hatten ein wenig taktiert, dann bin ich nach vorne gefahren. An erster Stelle hat man in den technischen Passagen freie Sicht und von den Regenfällen war es zum Teil noch feucht. Dann bin ich einfach auf Zug gefahren», erklärte Sabine Spitz.
So einfach ist das, wenn man entsprechend Druck auf die Pedale bringt. Sprint-Weltmeisterin Linda Indergand hätte vielleicht noch länger mithalten können, doch sie konnte die entstandene Lücke nicht mehr schließen.
«Da war ich selber schuld, dass ich nicht weiter vorne gefahren bin. Es war nicht so einfach weil man das Format ja nicht kennt, es war ganz anders als Eliminator Sprint. Aber es hat Spaß gemacht», sagte die Schweizerin.
Nadine Rieder war mit ihrem „ersten Mal“ auch zufrieden. «Für das Cross-Country-Rennen morgen war es auch nicht schlecht ein wenig hinter Sabine her zu fahren», meinte die Sonthofenerin.
Um Majlen Müller (Fujibikes-Rockets) in der Sprint-Gesamtwertung noch abzufangen, reichte der dritte Rang nicht, denn die U23-Vizemeisterin aus Wuppertal konnte sich als Vierte sehr gut halten und gewann die Trophäe zum ersten Mal. «Ich habe nicht damit gerechnet, dass ich so gut mithalten kann. Die Gesamtwertung im Sprint zu gewinnen macht sich cool, zumal ich da gar nicht extra drauf vorbereitet habe», erklärte Müller, die vor Nadine Rieder und Lena Wehrle (Lexware Mountainbike Team) auf dem Podest stand.
Herren: Stiebjahn muss zweimal attackieren
Vier Fahrer setzten sich drei Fahrer ab, doch während David Horvath (Lexware Mountainbike Team) in der fünften von zwölf Runden nicht mehr mithalten konnte, bekamen Simon Stiebjahn (Team Bulls) und Martin Gluth (Novus-OMX) Gesellschaft vom Schweizer Fabian Giger (Colnago-Südtirol).
Als die drittletzte Runde angekündigt wurde, griff Simon Stiebjahn aus Titisee-Neustadt an. Den Freiburger Martin Gluth kostete das den Anschluss, doch Fabian Giger hielt den Kontakt zum Deutschen Vize-Meister im Sprint. Unglücklicherweise stimmte aber die Rundenangabe nicht, so dass nach dem nächsten Kilometer immer noch drei Runden übrig blieben. «Das war hart für mich. Dann habe ich erst mal rausgenommen und alles auf die letzte Runde gesetzt», erklärte Simon Stiebjahn.
Ende der vorletzten Schleife nahm er aus der technischen Passage einen kleinen Vorsprung mit. Dann gab er bei der Zieldurchfahrt auf Asphalt Gas. «Ich habe voll durchgezogen. Oben am Berg ist Fabian fast dran gewesen, aber ich dachte, ich muss unbedingt vorne bleiben. Dann hatte ich in der technischen Passage wieder eine kleine Lücke und hab's ins Ziel gebracht», schilderte Stiebjahn wie er seinen Sieg und damit auch die Wiederholung seines Gesamtsiegs perfekt machte.
Fabian Giger gratulierte: «Die Jungs sind stark gefahren. Aber mir hat es echt Spaß gemacht. Ich finde das Format Short-Race cool und als ich die Strecke gesehen habe, hat mich das noch mehr motiviert. Ich wollte für morgen in den Rhythmus kommen», erklärte Giger.
Martin Gluth verteidigte seinen dritten Platz gegenüber dem nie aufgebenden David Horvath. «Mein Ziel war das Podium, das habe ich erreicht. Als Stiebi angegriffen hat, war das für mich genau der schlechteste Zeitpunkt», meinte Gluth.
David Horvath, der vor dem Finale die Sprint-Gesamtwertung noch angeführt hatte, war etwas unglücklich. «Es ist bitter, das noch hergeben zu müssen. Ein Short-Race ist halt kein Eliminator. Aber Stiebi hat verdient gewonnen, das war eine super Leistung. Ich denke, ich hatte trotzdem ein gutes Jahr im Sprint», sagte Horvath und verwies darauf, dass es sein erstes Elite-Jahr war.
Der Freiburger belegte in der Sprint-Gesamtwertung Platz zwei vor dem Vize-Europameister im Sprint, Heiko Hog (Freiburger Pilsner-AfK) aus Breitnau.