Wombach (rad-net) - Bei den Deutschen Cross-Country-Meisterschaften im Lohrer Stadtteil Wombach hat sich Simon Schneller aus Oberlengenhardt den Titel in der U23-Klasse geholt. Der Nordschwarzwälder gewann 21 Sekunden vor seinen beiden Bulls-Teamkollegen Niklas Schehl (Braunsbach) und 45 Sekunden vor Leon Kaiser aus Monheim.
Es war der Kirchzartener Vinzent Dorn (Centurion-Vaude), der als Erster die Tempoarbeit übernahm. «Ich wollte einfach mal sehen, was ich im Vergleich zu den anderen drauf habe», sollte er später erklären.
Nicht genug jedenfalls, um zu folgen, als der Bulls-Express die Initiative ergriff. Es war Junioren-Vizeweltmeister Leon Kaiser, der das Tempo forcierte. «Das war für mich ideal. Dadurch hat es die sechsköpfige Spitzengruppe auseinander gerissen und nachdem Leon nicht mehr konnte, war ich alleine vorne», erzählte Simon Schneller.
Eine Situation, die ihm durchaus entgegenkam, denn Schneller hat seinen Wettkampf-Schwerpunkt im Marathon-Bereich. «Daher bin ich es gewohnt alleine zu fahren. Es ist auch besser für mich, weil ich die Rhythmus-Wechsel gar nicht mag», erklärte Schneller.
Es war also keiner mehr da, der irgendwelche Attacken setzen konnte. Der Bulls-Fahrer konnte sein Tempo, seinen Rhythmus fahren und er tat das mit der ihm eigenen stoisch ruhigen Fahrweise. Das brachte ihm Gold ein, was gleichbedeutend mit seiner erste DM-Medaille war. «Ich war schon Vierter und Fünfter, deshalb bedeutet mir das sehr viel», kommentierte Schneller ganz gelassen. «Die Strecke liegt mir einfach und hat super Spaß gemacht, auch vor dem Publikum. Tolle Veranstaltung. Danke an die RV Viktoria.»
Der ein Jahr jüngere Niklas Schehl versuchte zuerst noch ihm hinterherzujagen, registrierte dann aber rasch, dass sein Teamgenosse «vom Marathon einfach ein höheres Grundtempo» hat. «Er kann einfach zehn Watt mehr treten», meinte Schehl. Also richtete er sich an der zweiten Position ein. Leon Kaiser kam noch mal auf ein paar Sekunden heran, konnte dann aber nicht mehr zulegen. «Ich bin extrem zufrieden, endlich mal eine DM ohne Pech», sagte Schehl. «Ich bin froh, dass ich den zweiten Platz halten konnte. Dass wir vom Team zu dritt auf dem Podest stehen, davon haben wir vielleicht geträumt, aber jetzt ist es eingetreten.»
Bei seinem Zimmergenossen Leon Kaiser steigt die Formkurve an. Das Talent hatte zuletzt noch mal ins Training investiert und erntete den Lohn in Form von Bronze. «Eine DM ist für mich auch was Besonderes, da kann ich immer noch zehn Prozent mehr herausholen. Natürlich super, mit zwei Teamkollegen auf dem Podium zu stehen», sagte Kaiser, der sich aus der Verfolgergruppe mit Moritz Schäb (HWG Gedern) aus Schotten und dem Friedrichshafener Moritz Schäb lösen konnte.
Der Hesse wäre vielleicht noch eine Gefahr gewesen, doch er erlitt in der vorletzten Runde Reifendefekt und wurde am Ende Neunter (+3:11).
Auf Platz vier landete dann David List (Lexware), der nach einer privat schwierigen Zeit mit seinem Ergebnis (+1:14) durchaus zufrieden war. Vinzent Dorn landete schließlich auf Position fünf (+1:43).