Mühlheim (rad-net) – Nachdem beim 1. German Masters die ersten Tickets für die Deutsche Hallenradsport-Meisterschaft vergeben wurden, geht es beim Deutschland-Pokal beziehungsweise Deutschland-Cup der Kunstradsportler an diesem Wochenende in Mühlheim/Ruhr um die zweite Hälfte der DM-Startplätze. Im Gegensatz zu den Vorjahren wird in diesem Jahr alles was im 1er und 2er Kunstfahren Rang und Namen hat am Start sein, denn der D-Cup zählt auch als 3. und 4 WM-Qualifikation, da sich für das 2. German Masters 2015 kein Ausrichter finden ließ.
Der Deutschland-Pokal der Kunstrad-Mannschaften, ausgerichtet vom RSC Sturmvogel Mülheim an der Ruhr, der damit das 50-jährige Bestehen seiner Kunstradsportabteilung feiert, wird wie in den Vorjahren in einer Vor- und Finalrunde der besten drei Erstplatzierten (im 4er Frauen die besten fünf) der Vorrunde ausgetragen, wobei die Vorrunde unter anderem als Qualifikation zur DM (DM-Halbfinale) gilt. In der Finalrunde starten die Finalisten wieder bei null, denn die Punkte der Vorrunde werden nicht berücksichtigt.
In der wichtigsten Mannschaftsdisziplin, dem 4er Kunstrad der Frauen, steht gleichzeitig die 3. und 4. WM-Qualifikation an. 19 Mannschaften nehmen teil, so dass bereits die zwölf zu vergebenen DM-Tickets verteilt sind. Nach dem Krankheits- und verletzungsbedingten Rückzug der Vize-Weltmeisterinnen des RKV Denkendorf für die restliche Saison 2015, sind die beiden möglichen WM-Vierer des RSV Steinhöring und RMSV Aach die Pokalfavoriten. Steinhöring führt nach den ersten beiden WM-Qualis mit 410,58 Punkten vor Aach 373,16 und Schiefbahn 155,93. Erlenbach und Mainz-Ebersheim greifen erst in Mülheim in die WM-Ausscheidung ein. Neben den 5 möglichen WM-Vierern kommen noch der Liemer RC, Augustdorf und Hungen in Frage.
Im 1er und 2er Kunstrad werden alle möglichen WM-Kandidaten am Start sein. Im 1er der Männer kann Weltmeister Michael Niedermeier (Bruckmühl) seinen Vorsprung weiter ausbauen, offen ist jedoch, wer hinter seinen Anspruch auf den zweiten WM-Startplatz festigt, Favoriten gibt es mit Lucas Kohl (Kirchehrenbach), Vize-Weltmeister Simon Puls (Lieme), Andreas Pfliegl (Bruckmühl) und Moritz Herbst (Wendlingen) einige.
Spannung verspricht auch das 1er Kunstradfahren der Frauen. In der WM-Wertung führt die Deutsche Meisterin Lisa Hattemer (Gau-Algesheim) mit 2,09 Punkten vor Viola Brand (Unterweissach). Weltmeisterin Corinna Biethan auf Rang drei hofft nach ihrer Fußverletzung, dass sie den Rückstand verkürzen kann. Vierte und Fünfte im Bunde um die beiden WM-Tickets sind Milena Slupina (Bernlohe) und Maren Hasse (Hoffnungsthal). Auch diese beiden zählen zum engeren Kreis der D-Cup-Anwärter.
In den beiden 2er Disziplinen heißen die großen Favoriten Weltmeister Andre und Benedikt Bugner (Klein-Winternheim) sowie Nadja und Julia Thürmer (Mainz-Finthen). Sie können in Mülheim einen großen Schritt Richtung Hallenrad-WM in Malakka (Malaysia) machen. Während sich bei den Frauen mit Lisa und Lena Bringsken (Böhl-Iggelheim) und Louisa und Tabea Saamen (Lieme) nur zwei Paare um das zweite WM-Ticket streiten werden, können sich im 2er der offene Klasse noch fünf Paare Hoffnungen auf die WM machen.
Die besten Karten habend derzeit Stefanie Dietrich/Robert Schmidt (Schleißheim) sowie Serafin Schefold/Max Hanselmann (Öhringen). Noch nicht abgeschrieben haben die WM-Teilnahme Melissa Breitenbach/Michael Rauch (Langenprozelten) und die Ex-Weltmeister Benedikt und Louisa Baasmann (Mergelstetten). Die Württemberger haben beim 1. German Masters bereits ihre Streichresultate eingefahren und müssen in den verbleibenden fünf WM-Qualifikationen alles geben, um vielleicht doch noch auf den WM-Zug aufzuspringen. Eher Außenseiterchancen haben Tisch/Kimmerle (Magstadt).
Im 4er Kunstrad der Männer (offene Klasse) bewerben sich neun Teams um die sechs zu vergebenden DM-Tickets. Nach den bisherigen Leistungen können sich der RV Mönchengladbach-Neuwerk, der RSV Kornwestheim, der RV Öhringen, Lok Zwickau und der RSV Oppershofen Hoffnungen auf den D-Pokal-Sieg. Das 6er Kunstrad der Elite (offene Klasse) ist mit neun Sextetts besetzt. Da zehn DM-Tickets vergeben werden, können alle schon die Koffer für die DM packen. Nachdem die Übermannschaft der letzten Jahre, der der RSV Steinhöring die Karriere beendet hat, wird es auf alle Fälle einen neuen Deutschland-Pokalsieger geben. Nimmt man die Qualifikationsergebnisse zu Hand, so kommen der RKV Denkendorf, RMSV Aach, RV Adler Neuwerk, RSV Oppershofen und Eintracht Baunatal in die engere Wahl für den Pokalsieg.