Berlin (dpa) - Der deutsche Radprofi André Greipel hat sich über den Dopingskandal um Lance Armstrong erschüttert gezeigt. Das Sprint-Ass des Lotto Belisol Teams kündigte an, sich künftig für einen sauberen Radsport einsetzen zu wollen.
Er werde sich den Betrügern nicht geschlagen geben und «der Jugend und den Menschen da draußen weiterhin zeigen, dass es auch anders geht: Fair und vor allem ehrlich», teilte der gebürtige Rostocker auf seiner Homepage mit. Er habe noch viele sportliche Ziele, «vor allem aber einen Traum: Eine der härtesten Sportarten der Welt - meine Passion Radsport - als einen fairen Wettbewerb bestreiten zu dürfen».
Über die dem siebenfachen Tour-Sieger Armstrong und seinem US-Postal-Team zur Last gelegten Praktiken sagte Greipel: «Ich finde es vor allem erschreckend, in welchem Ausmaß und wie systematisch betrogen wurde.» Der 30-Jährige forderte, «dass der Kampf gegen den Betrug und den ergaunerten Erfolg unbedingt weiter fortgesetzt werden muss».
Dass frühere Teamkollegen von Armstrong wie David Zabriskie und Matt White umfassende Dopinggeständnisse abgelegt haben, wertete Greipel als richtiges Signal für die Zukunft.
In den sieben Jahren im Profiradsport habe sich der Bronzemedaillengewinner der Straßen-WM 2011 seine Radsportträume erfüllt und «mit nachhaltigen Erfolgen belohnt». Das könne ihm kein Betrüger mehr nehmen. Dennoch frustriere es ihn immer wieder aufs Neue, als Radsportler mit dem Thema Doping konfrontiert zu werden. «Doch das ist der Preis, den ich für die Betrüger mit bezahle.»