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Ganz besonderes Ambiente: «Rad am Ring» hat eine Sonderstellung in der Reihe der Veranstaltungen im «German Cycling-Cup». Foto: Sportograf
30.08.2012 09:00
«German Cycling-Cup»: Das Rennen durch die «Grüne Hölle»

Nürburgring (rad-net) - Definitiv ein Klassiker: Mit der drittletzten Station für die Deutsche Jedermann-Meisterschaft und den «German Cycling-Cup» auf dem Nürburgring wartet am Samstag bei «Rad am Ring» ein Klassiker und gleichzeitig Härtetest auf die Teilnehmer. Ob über 75 Kilometer oder die doppelte Distanz, auf drei oder sechs Runden durch die «Grüne Hölle» der Nordschleife gibt‘s kein Geschenke. Dafür präsentieren sich die äußeren Bedingungen gut: Für den Renntag sind Sonne und angenehme Temperaturen angesagt.

«Rad am Ring», das bedeute höchste Geschwindigkeit, aber auch höchste Ansprüche, die Strecke der Nordschleife verspricht ein Rennen der Extreme. Das gilt aber auch für den Genussfaktor der Veranstaltung, die mit perfektem Asphalt, traumhafter Eifellandschaft, professioneller Organisation und dem einmaligen Flair der Motorsport-Arena auf dem Nürburgring lockt. Das 24-Stunden-Rennen, das im Mittelpunkt von «Rad am Ring» steht, setzt inzwischen Maßstäbe für die Szene.

Die Teilnehmer im «German Cycling-Cup» sind etwas schneller fertig, der Anspruch Runde bleibt: Rund 23 Kilometer hat die eigentliche Nordschleife, darin eingebaut 500 Höhenmeter und 72 Kurvenpassagen. Auch hier liegen höchster Genuss und höchster Anspruch eng beieinander: Die breite Rennstrecke, deren makelloser Asphalt in weiten Teilen im Wald verläuft, erlaubt auf der einen Seite Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 100 Kilometern pro Stunde, erfordert mit Kletterabschnitten mit bis zu 17 Prozent Steigung allerdings auch Beißerqualitäten.

Naturgemäß sind ist die Rennstrecke auf dem Nürburgring für den übrigen Verkehr komplett gesperrt, mit den ersten Überrundungen müssen sich die Aktiven im «German Cycling-Cup» die Strecke allerdings mit den Teilnehmern der 24-Stunden-Rennen teilen. Zu Engpässen dürfte es trotzdem höchstens im Bereich der Formel-1-Strecke an den Schnittpunkten kommen.

Favoritin ist bei den Frauen wie immer Beate Zanner. Bei den Männern hat Daniel Knyss nach Siegen in Hamburg und Bremen jetzt wieder eine Strecke anderen Kalibers vor dem Rad und muss beweisen, ob er seine Serie fortsetzen kann. Mit Spannung wird auch die Fortsetzung des Duells um die Spitzenposition der Gesamtwertung der Männer erwartet: Nach dem Rennen in Bremen ist jetzt Sandro Kühmel neuer Spitzenreiter, nachdem er Patrick Lichan an der Spitze abgelöst hat. Die Top-Männer liegen drei Rennen vor Schluss der Wertung und nach 930 Rennkilometern allerdings nur fünf Punkte auseinander. Parallel zum besonderen Profil des Nürburgrings sorgt auch das Reglement für Spannung: «Rad am Ring» ist die neunte Veranstaltung der Serienwertung für die Deutsche Jedermann-Meisterschaft und den «German Cycling-Cup», damit werden für Teilnehmer aller bisherigen Rennen erstmals Ergebnisse gestrichen. Von diesen Streichergebnissen profitieren wiederum die Teilnehmer, die nicht bei allen Rennen gefahren sind oder zwischenzeitlich aufgeben mussten. Nur die 15 so genannten «Mitmach-Punkte» werden für alle beendeten Rennen vergeben.

Wer bei «Rad am Ring» die Nordschleife auch außerhalb eines Rennens einmal auf dem Rad erleben will, kann übrigens am Sonntag auch im Rahmen einer Radtourenfahrt starten. Start ist von 7 bis 12.30 Uhr. Außerdem gehört zu «Rad am Ring» noch ein 24-Stunden-Rennen für Mountainbiker und ein Messe- und Rahmenprogramm im umstrittenen Neubau «ring°boulevard», der als Teil der großen «Nürburgring-Pleite» heute Thema des Misstrauens-Antrages gegen den Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz, Kurt Beck, sein wird.

«rad-net»-Insider Tipp von Ralf Grabsch: «Die Strecke auf der Nordschleife des Nürburgrings ist für Radsportler natürlich die Hölle, die Runde hat ihren Namen nicht umsonst. Es geht ständig auf und ab, immer wieder sind da Wellen, wo Du denkst, die kannst Du mit Schwung fahren, aber da kann man nur mit aller Kraft irgendwie drüber drücken. Gerade hinten heraus ist die Runde echt brutal hart. Wir sind die Strecke mal mit der Rheinland-Pfalz-Rundfahrt gefahren, das Ergebnis weiß ich aber nicht mehr. Man sollte auf dem Nürburgring auf jeden Fall nicht unvorbereitet fahren und erst einmal gebremst starten und sich die Kräfte gut einteilen. Ein gutes Ergebnis auf der Nordschleife setzt voraus, dass man hinten raus noch genug Kraftreserven hat. Es ist keinem geholfen, erst zu überziehen, gerade am Anfang richtig zu übertreiben, auch wenn die einmalige Strecke auf der Nordschleife natürlich dazu verleitet, nur Vollgas zu fahren. Aber dann geht man am Ende ein. Erst muss man über die Berge drüber, dann kann man noch immer Vollgas geben.

Für die Hochgeschwindigkeitsabfahrten auf dem Ring gilt, immer, Augen offen halten und vorausschauend fahren. Gerade wenn so viele Fahrer unterwegs sind, die Straße breit ist, der Asphalt super – das verleitet natürlich. Aber man kann das Tempo in diesen Abfahrten nur schwer einschätzen, daher ist es wichtig, den Lenker immer gut festzuhalten, aber nicht zu verkrampfen und immer etwas Abstand zu halten, nicht zu eng aufzufahren. Es ist immer gut, das Vorderrad frei haben haben, wenn‘s richtig schnell wird.»

Ralf Grabsch war Radprofi von 1996 bis 2008, unter anderem Zweiter der Friedensfahrt, Sieger der Hessen-Rundfahrt und Etappensieger der Bayern-Rundfahrt. Er nahm drei mal an der Tour de France teil und wechselte nach dem Ende seiner aktiven Karriere auf den Posten des Sportlichen Leiters beim Team Milram. Seit 2009 arbeitet er als Sportlicher Leiter für den Bund Deutscher Radfahrer (BDR), seit diesem Jahr ist er Bundestrainer des Verbandes.


Teilnehmerzahlen 2011: 627 Finisher
Nachmeldungen: Nachmeldungen für die Jedermannrennen werden am Freitag, 31. August, von 16 bis 22 Uhr im so genannten «ring°boulevard» angenommen. Die Ausgabe der Startunterlagen am Samstag erfolgt von 9 bis 12.30 Uhr, Nachmeldungen werden von 9 bis 11.30 Uhr angenommen.
Startunterlagen: Ausgabe der Startunterlagen ist am Freitag, 31. August von 16 bis 22 Uhr und am Samstag, 1. September, von 9 bis 12.30 Uhr im «ring°boulevard».
Startzeiten: Das Rennen über 150 Kilometer geht um 13 Uhr auf die Strecke, die 75 Kilometer folgen um 13.04 Uhr, die Schnupper-Runde über 25 Kilometer um 13.07 Uhr. Im Anschluss starten die Teilnehmer der 24-Stunden-Rennen.
Hinweise zur Anreise: Der Nürburgring liegt in der Hocheifel und ist eigentlich nur mit dem Auto zu erreichen. Als Adresse in Navigatiossysteme raten die Organisatoren, «53520 Nürburg (Eifel) und unter Umständen noch die Otto-Flimm-Straße» einzugeben. Allerdings ist die Beschilderung in der Nähe des Rings eindeutig. Hinweise zur Anreise gibt es hier.
Tipps zum Parken und Schlafen: Im Bereich des Nürburgrings gibt es verschiedene Hotels und Pensionen, ein guter Teil der Übernachtungsmöglichkeiten ist jedoch durch das gleichzeitig im Rahmen von «Rad am Ring» stattfindende 24-Stunden-Rennen schon belegt. Einen Überblick gibt es unter diesem Link. Teilnehmer der Jedermannrennen sollen die ausgeschilderten kostenfreien Parkplätze B1, B2 und B3 außerhalb des Grand-Prix-Geländes nutzen, die Übersicht zum Gelände und zu den Parkplätzen hier zu finden. Es gibt auch einen offiziellen Platz «Camping am Nürburgring».
Wettervorschau für den Nürburgring


«Rad am Ring»


Mehr Nachrichten aus dem Bereich der Jedermannrennen, Tipps, Angebote, Termine, die Ranglisten von «rad-net» zum Jedermannsport sowie die Zwischenstände für die Deutschen Meisterschaften und den «German Cycling-Cup» gibt es im ŠKODA Jedermannportal powered by «rad-net» unter jedermann.rad-net.de.


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