Doha (rad-net) - Amalie Dideriksen ist seit Samstag eine der wenigen Rennfahrerinnen neben Stars wie Marianne Vos und Nicole Cooke, die sowohl als Juniorin als auch in der Elite-Klasse den Weltmeistertitel holen konnten. Zudem ist die junge Dänin neben Vos die einzige, die ihren Junioren-Titel bereits nach zwei Jahren in der Elite-Klasse wiederholen konnte. Mit ihren 20 Jahren ist Dideriksen die jüngste Weltmeisterin des vergangenen Jahrzehnts, nachdem die Italienerin Marta Bastianelli 2007 in Stuttgart im gleichen Alter erfolgreich war.
Dideriksen war mit bescheidenen Ambitionen im Vergleich zu einigen ihrer Rivalinnen ins Rennen gegangen und sie war überrascht von der Tatsache, dass sie in der Pressekonferenz nach dem Rennen in ihrem neuen Regenbogen-Trikot saß. «Es ist unglaublich», sagte eine verblüffte Amalie Dideriksen der Presse. «Ich bin erst 20 Jahre alt und es war ein Ziel der Zukunft, dieses Rennen zu gewinnen und es jetzt schon zu schaffen, ist unglaublich. Ich bin einfach nur glücklich.»
«Natürlich gehe ich immer ins Rennen, um das beste Ergebnis zu erreichen. Ich hatte auf eine Top Ten-Platzierung gehofft - wenn es gut läuft. Ich wusste nicht, wie ich die Hitze vertragen würde. Ich habe es geschafft, stetig zu essen und trinken und am Ende war ich okay und in der Lage, Gold zu holen. Es ist ein Traum wahr geworden. Ich kann mein Glück nicht glauben.»
Dideriksen hatte ihr Potential schon vor einigen Jahren gezeigt, als sie zu eine von nur drei Fahrerinnen wurde, die zweimal den WM-Titel in der U19-Klasse gewinnen konnten. Ihr erster Titel kam auf dem hügeligen Kurs von Florenz (Italien) im Jahr 2013, und sie konnte in der folgenden Saison den Erfolg in Ponferrada (Spanien) wiederholen. In ihrem ersten Elite-Jahr wechselte sie ins Team Boels-Dolmans, für das sie auch in den kommenden zwei Jahren unter Vertrag steht.
Abgesehen von einem frühen Sturz, kam Dideriksen weitgehend ohne Probleme durchs Rennen, unterstüzt von ihren Nationalmannschaftskolleginnen. Im Zielsprint war sie auf sich allein gestellt, sicherte sich jedoch das Hinterrad von Topfavoritin Kirsten Wild. Auf den letzten Metern hatte Amalie Dideriksen schließlich gerade genug Kraft am Ende, um Wild zu überholen und mit weniger als einer Radlänge Vorsprung zu gewinnen.
«Es war wirklich hart, um ihr Rad zu bekommen, weil jeder es wollte. Jeder wusste, dass es die Sprinterin, die es zu schlagen gilt. Ich glaube, ihr Rad zu halten war das Schwierigste», erklärte Dideriksen. «Ich habe mich das ganze Rennen gut gefühlt. Ich hatte erstaunliche Teamkollegen - ich meine, wir sind nur ein Team von drei Mädchen, das ist nicht viel, aber sie brachten mir immer Flaschen, so dass ich nicht nach hinten gehen musste. Wenn es einen Sturz gab, brachten sie mich zurück. Ich muss sagen, ein riesiges Dankeschön an die beiden Mädchen. Das war großartig. Dann Kirsten Wild am Ende zu schlagen ist unglaublich, sie ist eine Weltklasse-Sprinterin.
«Ich bin erst 20 Jahre alt, und ich hatte gehofft, dass ich in Zukunft die Regenbogenstreifen gewinnen würde», sagte Dideriksen. «Ich habe sie bereits, aber ich kann mich noch weiter verbessern und ich kann konstanter sein. Ich möchte eine erstklassige Sprinterin sein und in Zukunft möchte ich in der Lage sein, so viele große Ergebnisse wie möglich zu gewinnen», so Amalie Dideriksen selbstbewusst.
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