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Anna van der Breggen (vorne) und Annika Langvad auf der Strecke des Cape Epic. Foto: Sam Clark
19.03.2019 13:03
Cape Epic: Hattrick für Favoritenteams

Oak Valley (rad-net) - Das Schweizer Duo Nino Schurter und Lars Forster ist nach drei Tagen des Absa Cape Epic das Maß aller Dinge. Der Weltmeister und der Europameister komplettierten nach 90 Kilometern von Hermanus nach Oak Valley den Hattrick, 29 Sekunden vor Ondrej Cink/Sergio Mantecon und 31 Sekunden vor Manuel Fumic/Henrique Avancini. Bei den Damen festigte sich das Klassement. Erneut waren Annika Langvad/Anna van der Breggen die schnellsten.

«Es war ein schönes Rennen heute und alle blieben ruhig», meinte Marathon-Weltmeister Henrique Avancini, auch mit Blick auf die Ereignisse vom Tag zuvor, als es zu einem Disput zwischen ihm und Nino Schurter gekommen war.

Eine vier Teams starke Spitzengruppe erreichte nach dem längsten Anstieg bei Kilometer 75 den Lebanon, danach folgte welliges Gelände mit kürzeren Anstiegen. Das am Vortag durch Defekte gebeutelte Team Kross-Spur mit Ondrej Cink und Sergio Mantecon setzte ein paar Attacken. Doch sie wurden jeweils gestellt. Der Deutsche Meister Manuel Fumic ließ bei Tempo-Forcierungen immer mal wieder eine kleine Lücke, schaffte aber jeweils wieder den Anschluss.

Als dann am letzten Hügel, etwa sechs Kilometer vor dem Ziel, Nino Schurter und Lars Forster eine massive Attacke lancierten, da konnten die anderen Teams nicht mehr angemessen reagieren. Cink und Mantecon versuchten hinterher zu stechen, schafften den Anschluss aber nicht mehr. Fumic und Avancini setzten auf ein «konstantes Tempo», wie der Brasilianer zu Protokoll gab. «Das haben wir vereinbart. Alles andere hätte uns übers Limit («Hurtbox») gebracht und das wollten wir im Blick auf die kommenden Tage nicht tun», so Avancini. «Die Attacke von Scott-Sram war massiv, sie haben den Sieg verdient.»

Die freuten sich über den Hattrick. «Es war ein harter Kampf heute. Wir haben versucht das Rennen zu kontrollieren», erklärte Schurter. «Einen Hattrick zu vollenden ist absolut großartig.» Sein Kompagnon Lars Forster scheint Tag für Tag noch erstaunter über sich selbst. «Ich wusste, dass ich gut fahren kann, aber so gut, damit hätte ich nicht gerechnet», so der Europameister, der für diese Saison von BMC zu Scott gewechselt ist.

Das Tempo der beiden Cannondale-Fahrer dahinter war schließlich auch noch hoch genug, um die 15 Sekunden Lücke zu Kross-Spur bis ins Ziel wieder zu schließen und der Abstand zu Schurter/Forster blieb mit 31 Sekunden auch im Rahmen. «Es war sehr intensiv heute, wir haben versucht zu kontrollieren. Das ist uns auch gelungen, bis auf diese eine Attacke. In dem Moment konnten wir nicht folgen. Meine Beine sagten mir, nein, aber vielleicht spielt uns das in den nächsten Tagen noch in die Karten», kommentierte Fumic den dritten Tag.

Die beiden Italiener Damiano Ferraro/Samuele Porro verloren den Kontakt komplett und büßten gegenüber den Siegern auf den letzten Kilometern noch 1:50 Minuten ein.

Weil Sam Gaze (Investec-Songo-Specialized) anscheinend an den Folgen des Sturzes vom Vortag zu leiden hatte, als sein Helm brach, verloren er und Jaroslav Kulhavy 28 Minuten und damit auch ihren dritten Rang in der Gesamtwertung an Ferraro/Porro. Denen wiederum blieben 1:04 Minuten Vorsprung auf Canyon (Hynek/Fagerhaug) und Bulls Heroes (Stiebjahn/Huber), die als Fünfte (+2:53) und Sechste (+2:54) ins Ziel kamen.

Damit schoben sich Stiebjahn und Huber zwar an die vierte Position in der Gesamtwertung, doch der Rückstand auf Ferraro/Porro beträgt jetzt 1:08 Minuten. «Ich hatte keinen perfekten Tag und musste die ganze Zeit kämpfen. Von daher passt die Platzierung heute. Etwas über eine Minute Abstand auf Rang drei ist okay, da ist alles drin, auch auf Platz zwei», meinte Simon Stiebjahn. Auf Fumic/Avancini, die 4:04 Minuten hinter Schurter/Forster liegen, sind es 5:20 Minuten.

Damen: Später Angriff von Langvad/van der Breggen
Bei den Damen wiederholte sich das Ranking von den ersten beiden Tagen. Annika Langvad/Anna van der Breggen holten sich ihren dritten Etappensieg vor Maja Wloszczowska/Ariane Lüthi und Adelheid Morath/Candice Lill.

Ihrem Ziel sind Adelheid Morath und Candice Lill (Summit Fin) am dritten Tag ein weiteres Stück näher gekommen. Auf den folgenden fünf Etappen können sich natürlich noch jede Menge Dramen ereignen, doch die Wahrscheinlichkeit ist mit der zweiten Etappe weiter gewachsen. Genau gesagt auf 9:50 Minuten, denn so viel haben die Deutsche Vize-Meisterin und die Südafrikanerin jetzt zwischen sich und Mariske Strauss/Jennie Stenerhag (Silverback-Fairtree) gebracht.

Den Anstieg zur «Machine» (Kilometer 28) nahmen Morath und Lill noch mit den beiden anderen Paarungen auf dem Podium, doch im folgenden technischen Downhill ging die Lücke auf. Bei der Verpflegungsstation bei Kilometer 35 wurden 30 Sekunden gemessen und bei Kilometer 48 waren es dann schon zwei Minuten. Auf dem Weg zum höchsten Punkt, als dann auch Langvad/van der Breggen (Investec-Songo-Specialized) die Polin Maja Wloszczowska und die Schweizerin Ariane Lüthi (Kross Racing) abhängen konnten, verloren Morath und Lill weitere Minuten. Im Ziel waren es dann 9:54 Minuten auf Langvad/van der Breggen, die 2:08 Minuten vor dem Kross-Duo gewinnen konnten.

So war es eher der Versuch den Abstand nach hinten zu halten, denn dort hatten Jennie Stenerhag/Mariske Strauss das Duo Sabine Spitz/Nadine Rieder (Meerendal Wiawis Rotwild) distanziert und versuchten Boden gutzumachen. Am Berg waren Morath/Lill aber stärker und büßten nur noch auf den welligen 15 Kilometern Richtung Ziel Zeit ein. Am Ende betrug der Abstand 1:34 Minuten zu Strauss/Stenerhag, die kurz vor dem Ziel noch mal Rieder/Spitz am Hinterrad hatten, aber dann doch noch 15 Sekunden vor den beiden Deutschen ins Ziel kamen. «Das war ziemlich hart heute, wir haben uns nach gestern müde gefühlt. Wir haben den Zug vorne verpasst und mussten viel alleine machen. Candice hat mir in den Flachpassagen ziemlich geholfen», erklärte Morath.

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