Essen (rad-net) - Der Essener Ben Zwiehoff hat auf verschiedenen, persönlichen Internet-Kanälen das Ende seiner Zusammenarbeit mit der Bike-Marke Bergamont verkündet. Der deutsche Vize-Meister war während seiner kompletten Karriere auf den Rädern der Hamburger Bikeschmiede gefahren.
Die Trennung erfolgt überraschend, denn 2016 hatten Bergamont und Zwiehoff eine vierjährige Zusammenarbeit vereinbart, die zu den olympischen Spielen nach Tokio führen sollte. Ben Zwiehoff hat als einer von vier deutschen Fahrern 2019 tatsächlich auch die komplette Norm erfüllt.
Doch die ursprünglich sportliche Ausrichtung der Marke hat sich verändert. Scott-Sports, das Bergamont 2015 von BMC übernahm, will unter dem Titel Bergamont vor allem E-Bikes, Lastenräder sowie Stadträder verkaufen.
Ben Zwiehoff schreibt, dass er bereits 2001, also als Siebenjähriger für Bergamont Katalog-Modell für Kinderräder war. Auch Vater Hansjörg Zwiehoff fuhr schon für Bergamont. So fuhr er seine ganze Karriere lang für die Marke aus den Norden und entschied sich an der einen oder anderen Wegmarke immer für die Fortsetzung der Liaison. Obschon er nicht auf dieselben Teamstrukturen vertrauen konnte, wie es sie in anderen Formationen gibt, sondern viel selber, beziehungsweise mit seinem Vater oder über die Nationalmannschaft organisieren musste.
Unternehmenspolitik hat jetzt den Ausschlag für das Ende dieser Verbindung gegeben. «Das alles führt jetzt dazu, dass unsere einmalige Story kurz vor dem Höhepunkt enden muss. Mit anderen Worten: Ich verlasse schweren Herzens Bergamont und werde ab 1.1.2020 in neuen anderen Farben unterwegs sein», schreibt Ben Zwiehoff, bedankt sich aber für «eine fantastische Zeit.» Welche Farben das sein werden, dieses Paket schnürt er so kurz vor Weihnachten noch nicht auf. Arg lange dürfte die Nachricht allerdings nicht auf sich warten lassen.
Ein Wechsel des Materials und der Struktur vor dem Olympia-Jahr birgt Risiken, eröffnet vielleicht aber auch Optionen. Das wird sich zeigen.
Dass er seine Chance auf einen Start in Tokio suchen wird, daran lässt er allerdings keine Zweifel. Dabei kommt es auf zwei Dinge an: Erstens müssen die Deutschen den zweiten Startplatz noch sichern und zweitens muss er bei der EM in Graz und beim Weltcup in Nove Mesto mindestens zwei seiner Konkurrenten distanzieren. Manuel Fumic (Cannondale Factory Racing), Georg Egger, Max Brandl und theoretisch auch noch Luca Schwarzbauer (alle Lexware), der aktuell nur eine halbe Norm eingefahren hat, kämpfen mit Zwiehoff um den einen, beziehungsweise die zwei Startplätze.