Arrecife (rad-net) - Der Essener Ben Zwiehoff hat auf der dritten Etappe des Lanzarote Stage Race den Etappensieg um nur 3,5 Sekunden verpasst. Der Italiener Luca Braidot war beim 20,6 Kilometer langen Bergzeitfahren der Schnellste und übernahm das Leaderjersey des MTB-Etappenrennens vom Polen Bartlomej Wawak. Bei den Damen holte sich mit Greta Seiwald ebenfalls eine Italienerin den Etappensieg und übernahm damit von Caroline Bohé das Führungstrikot.
Zum ersten Etappensieg hat für Ben Zwiehoff (Centurion-Vaude) nicht viel gefehlt. Der deutsche Vizemeister musste schon deutlich vor Luca Braidot ins Rennen gehen und hatte keine Orientierung. «Meine Pacing-Strategie ist ganz gut aufgegangen, ich bin aufs Watt genau das gefahren, was ich mir vorgenommen habe. Sicher, wenn ich es gewusst hätte, drei Sekunden hätte ich vermutlich schon noch rauskratzen können. Aber ich wollte auf Nummer sicher gehen und nicht hier oben im Wind noch eingehen», erklärte Zwiehoff. «Ich wusste aber, dass ich gut unterwegs bin, als ich Daniele Braidot eingeholt habe.» Der Zwillingsbruder des Etappensiegers war zwei Minuten vor Zwiehoff gestartet.
Luca Braidot brachte 3,5 Sekunden zwischen sich und Zwiehoff, während sein Teamkollege Nicolas Pettin (C.S Carabinieri) auf Rang drei schon 31 Sekunden Differenz hatte. Dahinter folgten Sergio Mantecon (+35,3) und der bisherige Gesamtführende Bartlomej Wawak (+48,6, beide Kross Racing).
Leon Kaiser (Team Bulls) beendete das Tagesklassement auf Rang elf (+3:11,4), während Teamkollege Niklas Schehl (+4:03) auf Position 16 klassiert wurde.
In der Gesamtwertung geht Braidot mit 39 Sekunden Vorsprung auf Mantecon die letzten 81,6 Kilometern auf denen noch mal der gleiche Anstieg eingebaut ist, wie beim Bergzeitfahren. Wawak ist mit 47 Sekunden Differenz Dritter, während Nicholas Pettina (+0:50) am Tages-Sechsten Karl Markt (Möbel Märki, +1:29) vorgezogen ist. Leon Kaiser liegt auf Position zehn (+7:26), Niklas Schehl auf 14 (+11:32).
Damen: Seiwald liebt den Kampf gegen die Uhr
Die Südtirolerin Greta Seiwald kletterte in 1:01:41 Stunden unter den Frauen am schnellsten auf das windige Plateau hinauf. Sie benötige 49 Sekunden weniger als Blaza Pintaric (Pintatim) und 1:30 Minuten weniger als ihre Landsfrau Chiara Teocci (Santa Cruz FSA).
«Ich mag Zeitfahren, wenn ich meinen eigenen Rhythmus fahren kann», sagte Seiwald, die mit 59 Sekunden Vorsprung auf Pintaric auf die Schlussetappe geht. «Das wird hart morgen, 82 Kilometer sind zu lang, um Vollgas zu geben. Ich versuche halt am Hinterrad zu bleiben, so lange es geht», meinte Seiwald mit Blick auf die Schlussetappe.
Carolin Bohé (Ghost Factory Racing) verlor ihre Gesamtführung. Sie hatte vor allem Mühe mit dem Gegenwind und verlor als Tagesfünfte hinter der Niederländerin Tessa Kortekaas 2:33 Minuten. Als Dritte geht sie in den letzten Tag, 1:48 Minuten hinter Seiwald.
Emily Batty (Trek Factory Racing) wurde nur Neunte und kassierte 6:40 Minuten Rückstand.