La Massana (rad-net) - Der Remchinger Simon Gegenheimer hat zum Auftakt der Mountainbike-Weltmeisterschaften in La Massana in Andorra die Bronze-Medaille gewonnen. Der Österreicher Daniel Federspiel holte den Titel vor dem Neuseeländer Samuel Gaze. Bei den Damen siegte die Schweizerin Linda Indergand vor Ingrid Boe Jacobsen aus Norwegen und Titelverteidigerin Kathrin Stirnemann (Schweiz). Nadine Rieder aus Sonthofen wurde Siebte.
Zum erstem Mal seit es den Eliminator-Wettbewerb bei einer WM gibt, nahm ein Deutscher eine Medaille mit nach Hause. Simon Gegenheimer hatte sich das Finale der besten Vier zum Ziel gesetzt.
Das setzte er auch souverän um, obwohl er mit Daniel Federspiel einen der großen Favoriten in einem Lauf antreten musste. «Als wir im Achtelfinale weitergekommen sind, habe ich zu Federspiel gesagt, das machen wir bis ins Finale weiter so.» Der Österreicher und der Deutsche konnten das umsetzen, auch wenn Federspiel im Halbfinale nur ganz knapp Titelverteidiger Fabrice Mels aus Belgien ausschalten konnte.
«Ich war mir nicht sicher, wie ernst Federspiel seine Startphase gestaltet hat», meinte Gegenheimer. Im Finale war es dann tatsächlich der Imster, der auf der Startgerade der Schnellste war.
Gegenheimer reihte sich an die zweite Position ein und weil sich hinter ihm Sam Gaze und der Franzose Kevin Miquel beharkten, entstand eine kleine Lücke. Doch im folgenden Singletrail nahm Federspiel das Tempo etwas raus, so dass Gaze wieder aufrücken konnte. «Damit habe ich nicht gerechnet. Und als vor der Zielgerade gerade aus dem Windschatten wollte, ist Sam Gaze an mir vorbeigeschossen. Ich musste kurz Druck rausnehmen und hatte dann auch die schlechtere Linie», erklärte Gegenheimer die finale Situation.
Obwohl es am Ende ganz knapp war, reichte es nicht zu mehr als Bronze. «Im ersten Moment war ich enttäuscht, auch weil es zuvor so leicht ging. Aber im Nachhinein muss ich sagen, es ist schon cool, weil es bei mir ja noch nie geklappt mit dem WM-Finale», kommentierte Gegenheimer die Medaille.
Der Deutsche Meister David Horvath schied im Viertelfinale aus. Allerdings nach einer reichlich fragwürdigen Aktion des Italieners Luca Braidot, der Horvath kurz vor der Zielgeraden von der Strecke beförderte. «Mein Ziel war das Viertelfinale, das habe ich erreicht. Aber so auszuscheiden, ist natürlich nicht ärgerlich. Das war einfach nicht sportlich», so Horvath. Der Italiener hatte im gleichen Lauf auch den Ex-Weltmeister Paul van der Ploeg (Australien) aus dem Rennen befördert. Der musste mit dem Helikopter abtransportiert werden.
Bei den Damen verpasste Nadine Rieder das Finale. Sie war gegen die Titelverteidigerin Kathrin Stirnemann und deren Nachfolgerin Linda Indergand im Halbfinale ausgeschieden. Im kleinen Finale fuhr die Deutsche Meisterin auf Rang drei und wurde damit Siebte.
«Ich war in den Kurven auf der Wiese viel zu verhalten und hatte Angst davor wegzurutschen», bekannte Rieder. «Aber das WM-Halbfinale zu erreichen, ist okay», meinte die Allgäuerin.
Im Finale setzte sich die Vorjahres-Zweite Linda Indergand gleich an die erste Position und gab sie nicht mehr ab. Die Norwegerin Ingrid Boe Jacobsen, voriges Jahr noch Dritte, übersprintete Europameisterin Kathrin Stirnemann noch und wurde Zweite. Auf Rang vier landete mit Ramona Forchini noch eine weitere Schweizerin.
Während der Viertelfinal-Läufe der Damen kam es zu einem Generator-Ausfall, so dass der Wettbewerb für 90 Minuten unterbrochen werden musste.