Maribor (rad-net) - Vizeweltmeisterin Sabine Spitz beendete das sechste und letzte Weltcup-Rennen der Saison in Maribor, Slowenien auf dem vierten Platz. U23-Weltmeisterin Ying Liu (China) gewann vor Marie-Hélène Prémont aus Kanada und Irina Kalentieva (Russland), die sich nach dem WM-Titel auch die Weltcup-Gesamtwertung sicherte. Sabine Spitz verpasste als Vierte Rang drei im Gesamtklassement nur ganz knapp.
Auf dem technischen schwierigen Kurs in Maribor war gehörte Sabine Spitz
(Murg-Niederhof) in der ersten von fünf Runden zu einer vierköpfigen
Spitzengruppe, zu der Ying Liu in der zweiten Runde dazu stieß. Die Chinesin war
in einen Sturz nach dem Start verwickelt. Sie hielt sich in der Gruppe nicht
lange auf sondern stürmte mit Vemehenz den nächsten Berg hinauf. „Da fehlen mir
die Worte. Liu ist den Berg hoch gejagt, als würden wir anderen nur in der Nase
bohren“, schüttelte Sabine Spitz im Ziel entgeistert den Kopf. Sie hatte
versucht dagegen zu halten- ohne Erfolg. Binnen kurzer Zeit hatte die Chinesin
30 Sekunden Vorsprung und baute ihn nach drei Runden auf 40 Sekunden aus. Auch
die Offensive von Weltmeisterin Irina Kalentieva nutzte nichts mehr. Im
Gegenteil wurde sie auf den letzten Kilometern noch von Prémont abgefangen.
„Der Kurs war sehr Kräfte zehrend und als ich einmal kurz ins Straucheln
gekommen bin, ist Marie-Hélène an mir vorbei gezogen. Ich bin aber mit meiner
Weltcup-Saison insgesamt sehr zufrieden“, konstatierte Sabine Spitz. Sie war
nach jedem der sechs Rennen auf dem fünfköpfigen Weltcup-Podium vertreten. Den
dritten Platz im Gesamtweltcup verpasste sie um nur acht Punkte. Die Chinesin
Chengyuan Ren startete eine Aufholjagd. Platz Fünf bescherten ihr genügend
Zähler um ihren dritten Platz hinter Kalentieva und Prémont zu sichern. Spitz
wurde Vierte.
Die anderen deutschen Damen konnten sich nicht unter den ersten 30
platzieren. Katrin Schwing (Mosbach) stürzte in der ersten Runde und machte sich
dabei den Steuersatz kaputt. Mit diesem Handicap beim Lenken erreichte sie Rang
37 , vier Plätze vor ihr kam Ivonne Kraft (Gaggenau) ins Ziel. U23-Fahrerin
Hanna Klein (Freiburg) wurde 40.
Starker Manuel Fumic wird Dritter – Kessiakoff gewinnt vor Sauser
Im Rennen der Männer konnte Manuel Fumic aus Kirchheim/T. konnte in Maribor, Slowenien, an seine starke Leistung von der Weltmeisterschaft anknüpfen. Beim Weltcupfinale belegte er hinter dem Schweden Fredrik Kessiakoff und dem Schweizer Christoph Sauser Platz Drei. Lado Fumic auf Platz Sieben, Moritz Milatz auf Elf und Wolfram Kurschat als 16. sorgten für das beste Gesamtergebnis deutscher Mountainbiker überhaupt.
Vom Start weg zeigte sich Manuel Fumic an der Spitze des Rennens präsent. Als Kessiakoff Ende der zweiten Runde angriff, da war der Spanier José Hermida der einzige, der versuchte dem Schweden hinterher zu fahren. Doch der WM-Vierte baute seinen Vorsprung immer weiter aus und fuhr auf dem technisch schwierigen Kurs in 1:53:44 Stunden schließlich souverän seinen ersten Weltcupsieg heraus.
Aus der Verfolgergruppe konnte sich der Schweizer Christoph Sauser absetzen, während Manuel Fumic gemeinsam mit dem Belgier Roel Paulissen und U23-Weltmeister Jakob Fuglsang (Dänemark) lag.
Fuglsang musste in der dritten Runde Tribut zollen und Manuel Fumic beharkte sich nur noch mit Paulissen. „Ich war nicht am Limit und an einer Stelle des Kurses habe ich immer gesehen, dass ich näher an Sauser und Hermida rankomme. Ich habe mir für die letzte Runde noch Kräfte aufgespart“, erzählte der 25-Jährige WM-Fünfte.
Sauser rückte dem schwächer werdenden Hermida auf den Leib und überholte ihn in der sechsten Runde. Manuel Fumic setzte zu Beginn der letzten Runde zur Offensive an. Schnell ließ er Paulissen stehen und kassierte auch noch Hermida. Selbst die 30 Sekunden Rückstand auf Sauser (1:55:10) verkleinerte er noch mit seiner furiosen Schlussrunde auf 16 Sekunden. „Super, jetzt bin ich Dritter. Ich freue mich riesig“, jubelte Manuel Fumic. Rang Drei ist sein bisher am höchsten einzustufendes internationales Ergebnis.
Während Manuel Fumic im Ziel bereits seine Euphorie kund tat, fuhr sein Bruder Lado (Kirchheim/T.) als Siebter über die Ziellinie. Er war in der Startphase in eine Rangelei verwickelt und kam erst als 15. in den aus dem ersten Singletrail heraus. Mit einem Kraftakt fuhr er sich in der zweiten Runde auf Platz Sieben nach vorne. Mehrfach war er in Duelle verwickelt, doch letztlich brachte er sein bestes Saisonergebnis ins Ziel. „Ich hatte schon bei der WM gute Form, das hat sich nur noch im Ergebnis niedergeschlagen. Dass Manuel Dritter wurde, ist natürlich super“, meinte Lado Fumic.
Auf Platz Elf sorgte Moritz Milatz (Freiburg) für eine Überraschung. „Ich bin wieder da“, lachte Milatz, der den Sprint um Rang Zehn gegen den Belgier Filip Meirhaeghe hauchdünn verlor. Milatz hatte sich nach mit einem starken Start auf Rang 15 wieder gefunden, hatte dort ein paar Runden „geparkt“, um dann noch Positionen gut zu machen. Dabei überholte er auch den Deutschen Meister Wolfram Kurschat (Neustadt/W.), der sich als 15. ins Ziel rettete. Kurschat hatte wegen beruflichen Belastungen in den vergangenen Wochen nur noch wenig trainieren können. „Das war nur Talent, was mir diesen Platz beschert hat“, sagte der Pfälzer.
Noch nie gab es für die deutschen Männer im Weltcup ein besseres Gesamtresultat. Vor vier Jahren stand mit Lado Fumic zum letzten Mal ein deutscher Cross-Country-Biker auf dem Weltcup-Treppchen.
Ergebnis Männer:
1. Fredrik Kessiakoff (Schweden)
2. Christoph Sauser (Schweiz) 1:55:10
3. Manuel Fumic (Kirchheim/T.)
4. José Hermida (Spanien)
5. Roel Paulissen (Belgien)
6. Jean-Christophe Péraud (Frankreich) 1:57:06
7. Lado Fumic (Kirchheim/T.) 1:57:22
8. Jakob Fuglsang (Dänemark) 1:57:36
9. Kashi Leuchs (Neuseeland) 1:58:23
10. Filip Meirhaeghe (Belgien) 1:58:30
11. Moritz Milatz (Freiburg) 1:58:30
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16. Wolfram Kurschat (Neustadt/W.) 1:59:53
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30. Karl Platt (Osthofen) 2:03:01
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34. Stefan Sahm (Mössingen) 2:03:45
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40. Jochen Käß (Weil im Schönbuch) 2:04:39
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68. Tim Böhme (Freiburg) 2:10:56
Ergebnis Frauen:
1. Ying Liu (China) 1:37:06
2. Marie-Hélène Prémont (Kanada) 1:37:49
3. Irina Kalentieva (Russland) 1:37:58
4. Sabine Spitz (Murg-Niederhof) 1:1:38:43
5. Chengyuan Ren (China) 1:39:18
6. Georgia Gould (USA) 1:40:35
7. Petra Henzi (Schweiz) 1:40:58
8. Rosara Joseph (Neuseeland) 1:41:15
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33. Ivonne Kraft (Gaggenau) 1:51:12
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37. Katrin Schwing (Mosbach) 1:52:39
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40. Hanna Klein (Freiburg) 1:53:41