Lenzerheide (rad-net) - Cannondale-Biker Manuel Fumic hat sein bestes Saisonergebnis verbucht und ist beim Weltcup in Lenzerheide in der Schweiz Sechster geworden. Der Tscheche Jaroslav Kulhavy (Specialized Racing) feierte seinen zweiten Saisonsieg, vor dem Lokalmatadoren Nino Schurter (Scott-Odlo), der zum dritten Mal in diesem Jahr Zweiter wurde. Auf Platz drei kam mit Ondrej Cink von Multivan-Merida ebenfalls ein Tscheche.
Fumic erwischte wie schon zuletzt keinen optimalen Start. Weil er nur an 13. Position in den ersten Downhill kam und dort blockiert wurde, bekam er keinen Kontakt zur Spitzenposition und in der zweiten Runde hatte sich mit Jaroslav Kulhavy, Nino Schurter und Julien Absalon bereits eine dreiköpfige Spitzengruppe gebildet. Die 30 Sekunden Rückstand waren für Fumic nicht zu kompensieren. Dennoch kämpfte sich der Kirchheimer auf den sechsten Rang nach vorne und holte auch den Franzosen Maxime Marotte vor ihm ein.
In der fünften von acht Runden erlitt Weltmeister Absalon einen Reifendefekt und fiel zurück, während Fumic dessen Landsmann Marotte sowie Mathias Flückiger einholte. Doch der Deutsche Meister behielt den Schweizer und den Franzosen im Schlepptau.
Beim Versuch den Tschechen Ondrej Cink anzugreifen, der 30 Sekunden vor dem Trio auf Rang drei lag und zudem die eigenen Verfolger zu distanzieren, investierte Fumic viel Energie. Das kostete ihn in der Schlussrunde entsprechende Schlagkraft. Im Asphalt-Anstieg am Beginn der Runde, griffen schließlich Marotte und Flückiger an. Fumic bekam ein paar Sekunden Rückstand, kam in den technischen Passagen wieder fast heran, doch es reichte nicht mehr zum erhofften Podiumsplatz (Top 5).
«Ich bin ja eigentlich kein schlechter Starter, aber heute bin ich wieder nicht ganz vorne in den ersten Singletrail gekommen. Ich habe dann die Initiative ergriffen weil ich das Tempo hoch halten wollte. Leider sind die hinterher gefahren. Ich muss ehrlich sagen, das hat mir den Zahn gezogen. Im Asphaltanstieg konnte ich nicht mehr mitgehen», erklärte Fumic zu seinem Rennen. Körperlich habe er sich gut gefühlt. «Schade, dass es nicht zum Podium gereicht hat», zeigte er sich deshalb ein wenig enttäuscht, nachdem er als Sechster (+1:56) den fünften Rang nur um fünf Sekunden und den vierten nur um sieben Sekunden verpasst hatte.
In der Gesamtwertung bleibt Manuel Fumic weiter Sechster, während Kulhavy die Führung von Julien Absalon übernahm.
Im Kampf um den Tagessieg verlor der Franzose den Kontakt in der dritten Runde, doch entscheidend war sein Defekt in der fünften Runde. «Trotz meines Magen-Darm-Infekts in dieser Woche ging es erstaunlich gut. Aber Defekte passieren halt», sagte Absalon, der am Ende Neunter (+2:52).
Defekte passieren im Mountainbike-Sport. So sollte auch Nino Schurter seinen dritten zweiten Rang in Folge kommentieren. Denn in der fünften Runde verlor er Luft aus seinem Hinterrad und damit auch den Kontakt zu Kulhavy. «Ich habe mich super gefühlt und wollte Jaroslav gerade unter Druck setzen. Ich habe am Asphaltanstieg angegriffen und dann gemerkt, dass ich Luft verliere. Schade, aber es muss halt alles perfekt sein.»
So fuhr Jaroslav Kulhavy mit 33 Sekunden Vorsprung zum zweiten Saisonsieg und seinem neunten insgesamt.
Moritz Milatz (Koch Engineering-Müsing) rutschte schon beim Start aus dem Pedal, lag ganz hinten und gab später nach einem Defekt auf.