St. Félicien (rad-net) - An der fünften Weltcupstation der Cross-Country-Biker geht Sabine Spitz am Sonntag (17 Uhr MESZ) erneut auf die Jagd nach ihrem zweiten Weltcupsieg. Nach der bemerkenswerten Leistung vor einer Woche ist das nicht unrealistisch.
Der Weltcup-Tross ist von Mont Sainte Anne, in nordwestlicher Richtung 300 Kilometer weiter gezogen. In St. Félicien am Ashuapmushuan, der unweit in den Lac St. Jean fließt, könnte in der Weltcup-Gesamtwertung bereits eine Vorentscheidung fallen. Das fünfte von sechs Rennen ist auch für Sabine Spitz (Murg-Niederhof) die allerletzte Chance doch noch in den Kampf um den Gesamtsieg einzugreifen. Als Fünfte liegt sie 164 Punkte hinter der Russin Irina Kalentieva, die das Klassement mit 764 Zählern anführt. Für einen Sieg gibt es 250 Zähler.
„Ich habe gesehen, dass es geht, dass ich leistungsmäßig dabei bin. Ich werde es auf jeden Fall erneut versuchen,“ sagt Sabine Spitz. Der 6,4 Kilometer lange Kurs ist zwar mit 200 Höhenmeter gewiss nicht flach, doch eine lange Steigung, die etwa Kalentieva, die Spanierin Marga Fullana und die Chinesin Chengyuan Ren bevorzugen, findet sich nicht darin. Dafür ist der Kurs in der franco-kandadischen Provinz Quebec mit vielen Singletrails ausgestattet, die fahrerische Fähigkeiten erfordern. Der sechsfachen Deutsche Cross-Country-Meisterin kann das nur recht sein. Als Favoritin wird neben Kalentieva jedoch die kanadische Meisterin Marie-Hélène Prémont gehandelt. Sie war vor einer Woche in Mont Sainte Anne gestürzt und konnte deshalb nicht mehr in den Kampf um den Sieg eingreifen.
Im Rennen der Männer (20 Uhr MESZ) gilt der Franzose Julien Absalon erneut als Favorit. Kein Wunder, gewann er doch die drei letzten Weltcup-Rennen. Mit Platz könnte er sich nach 2003 und 2006 vorzeitig seinen dritten Weltcup-Gesamtsieg sichern. Die größte Konkurrenz bilden wohl der spanische Silbermedaillengewinner von Athen, José Hermida und der Schweizer Christoph Sauser.
Gleich drei deutsche Männer haben sich das Eindringen in die Top-Ten zum Ziel gesetzt. Auf ein solches Ergebnis wartet man im Lager des Bund Deutscher Radfahrer (BDR) jetzt schon über ein Jahr. Wolfram Kurschat (Neustadt/W.), Manuel Fumic und Lado Fumic (beide Kirchheim/T.) haben sich also viel vorgenommen. Den beiden Erstgenannten darf man das wohl am ehesten zutrauen. „Ich komme mit dem Kurs besser zurecht, als mit dem in Mont Sainte Anne. Und ich fühle mich gut,“ sagt der 32-Jährige, der vergangenen Samstag Zwölfter war. Wenn Manuel Fumic ohne Defekt und Sturz durchkommt, ist das angepeilte Ergebnis sicher machbar. Lado Fumic müsste sich gegenüber der vierten Weltcupstation schon noch mal steigern.
Für eine positive Überraschung ist auch Karl Platt (Osthofen) gut. Er war vor Wochenfrist Opfer ungeschickten Verhaltens von Ex-Straßenprofi Alexandre Moos (Schweiz), der Platt am ersten Berg in den Graben schickte, wodurch sich der die Schulter auskugelte.