La Massana (rad-net) - Mit dem Sieg des Schweizers Marcel Guerrini ist die U23-Weltcup-Serie 2016 in La Massana (Andorra) zu Ende gegangen. Der Eidgenosse feierte seinen ersten Weltcup-Erfolg und distanzierte Simon Andreassen (Dänemark) nach 1:19:50 Stunden um zehn und Gesamtsieger Titouan Carod (Frankreich) um 45 Sekunden. Als bester Deutscher verbuchte Max Brandl mit 1:05 Minuten Rückstand Platz vier.
Brandl fuhr auf dem Kurs, auf dem er vor zwölf Monaten Vizeweltmeister der Junioren geworden war, ein sehr konstantes Rennen. Unnötige Attacken vermied er in der Höhenluft von 1900 Metern und er hatte damit Erfolg.
Zu Beginn hatte Brandl aber Pech, als sich vor im Weltmeister Sam Gaze (Neuseeland) im Absperrband verhedderte, so dass Brandl etliche Positionen verlor. Der Freiburger Student konnte sich aber noch während der ersten Runde unter den besten Zehn positionieren. Dort behauptete er sich in seiner Gruppe und konnte sich sukzessive verbessern. Als es in die letzte Runde ging, schien Rang fünf gesichert. 40 Sekunden nach hinten, 40 Sekunden nach vorne wurden gemessen.
Doch dann unterlief Antoine Bouqueret (Frankreich) an zweiter Stelle liegend ein Sturz. Brandl passierte den schimpfenden Franzosen und eroberte Platz vier. Was ihm im Ziel gar nicht so klar war. «Was, ich bin Vierter. Das ist ja unglaublich. Top Ten war mein Ziel», so Brandl. «Es hat richtig Spaß gemacht, aber in der vorletzten Runde habe ich in den Abfahrten zunehmend Probleme bekommen und kurz vor dem Ziel bin noch mit dem Kopf gegen einen Baum geprallt.» Das hatte aber abgesehen von geringen Kopfschmerzen keine weiteren Folgen mehr.
Marcel Guerrini feierte in seinem letzten U23-Weltcup-Rennen seinen ersten Sieg. Erst lag er mit Simon Andreassen an der Spitze. Als Andreassen, der 2015 an Ort und Stelle Junioren-Weltmeister geworden war, stürzte und den Anschluss verlor, führte Guerrini ab Mitte der dritten von sechs Runden das Feld alleine an. Mehr als 20 Sekunden Vorsprung wurden es aber nie.
Hinter ihm hat sich der Franzose Antoine Bouqueret zu Andreassen gesellt und in der fünften Runde schloss der zu Guerrini auf. Bouqueret griff sogar nach dem Sieg, riss eine kleine Lücke von rund sechs Sekunden, doch Guerrini blieb cool. Als es in die letzte Runde ging, hatte er wieder aufgeschlossen. «Ich bin konstant gefahren und war nie über dem Limit. Auch als Bouqueret attackiert hat, bin ich ruhig geblieben. Das wusste ich noch vom letzten Jahr», berichtete Guerrini. Am ersten Anstieg drückte er dann aufs Tempo und der Franzose war rasch geschlagen.
Guerrini fuhr seine letzte Runde konzentriert zu Ende und wurde zum zweiten U23-Weltcupsieger für die Schweiz nach Lars Forster (2x in 2015). «Super geiles Gefühl, dass es in meinem letzten U23-Weltcuprennen noch mit einem Sieg geklappt hat», sagte er strahlend.
Guerrini konnte sich damit hinter Titouan Carod und Sam Gaze, der nach Stürzen aufgab, in der Gesamtwertung noch auf den dritten Rang verbessern. Max Brandl wurde in der Endabrechnung als Zehnter bester Deutscher vor Lukas Baum, Ben Zwiehoff und Georg Egger auf den Plätzen elf bis 13.
Der Deutsche U23-Meister Lukas Baum hatte eine einwöchige Magen-Darm-Grippe noch nicht überwunden und konnte nur zu Beginn mithalten. In der vierten Runde gab er entkräftet auf. «Ich habe nix zusammen bekommen, auch bergab nicht», erklärte Baum. Auch bei Vize-Meister Georg Egger kam nur Platz 35 (+8:01) heraus. Vor ihm landeten noch Luca Schwarzbauer (25, +5:35) und Martin Frey (26, +6:31), die aber auch nicht im Bereich ihres Leistungsvermögens fuhren.