Mont Sainte Anne (rad-net) - Manuel Fumic (Cannondale Factory Racing) hat beim Kanada-Weltcup der Mountainbiker in Mont Sainte Anne eine starke Vorstellung abgeliefert, als Sechster (1:46) allerdings den verdienten Lohn nicht einfahren können. Olympiasieger Nino Schurter (Scott-Sram) aus der Schweiz gewann seinen fünften Weltcup in Serie und verwies nach 28,8 Kilometern den Franzosen Stephane Tempier um zehn Sekunden auf Rang zwei. Dritter wurde der Italiener Gerhard Kerschbaumer (+0:21).
So was hat man lange nicht gesehen. Nicht von Manuel Fumic und auch nicht von einem anderen Deutschen. Der Kirchheimer hielt sich in den ersten drei von sieben Runden noch zurück, doch Anfang der vierten Runde schloss er zum führenden Duo Nino Schurter und Titouan Carod (Frankreich/BMC Racing) auf und übernahm sofort die führende Position. Fumic diktierte die folgenden eineinhalb Runden das Tempo und tat damit bisweilen auch Weltmeister Schurter weh. «Ich musste zum Teil ganz schön leiden», bekannte Schurter hinterher.
Doch nicht immer wurde Druck gemacht und so kam Stephane Tempier immer näher. «Damit die Party nicht zu groß wird», wie Schurter sagte, setzte der Schweizer am Anstieg «Marmotte» in der drittletzten Runde die Attacke. «Und wollte Fumic eigentlich mitnehmen». Während Carod sofort Boden verlor, ging Fumic mit. Doch am Ende des Anstiegs, in einer technischen Passage, verlor der Deutsche Meister über eine Wurzel kurz die Kontrolle über seinen Lenker und verletzte sich am Knie. «Das war ziemlich schmerzhaft und hat mich aus dem Konzept gebracht. Ich konnte nicht gleich weiter fahren wie ich wollte», gab Fumic Einblick in diese Situation. Die war entscheidend. Schurter war auf und davon und obschon Carod nicht locker ließ, brachte der Schweizer seinen 25. Weltcupsieg ins Ziel.
Manuel Fumic aber war ab diesem Moment ein anderer. «Es war ein kleiner Fehler, aber er hat mich aus dem Rhythmus gebracht. In einer entscheidenden Phase», stellte der Kirchheimer fest. «Ich hätte die Attacke mitgehen können», betonte Fumic. Kein Wunder, dass er enttäuscht wirkte. «Dass ich so viel Führung gemacht habe, war wichtig für den Kopf, ich versuche mich derzeit neu zu positionieren», erläuterte Fumic, der als Sechster zumindest sein bestes Mont-Sainte-Anne-Resultat überhaupt erzielte.
Das war allerdings nur ein kleiner Trost für einen entgangenen Zweikampf mit Nino Schurter. Zweitbester Deutscher war der Neuffener Christian Pfäffle, der das Rennen als 27. (+4:49). Wieder misslang ihm die Startphase, bevor er dann Rhythmus aufnahm und sich von Rang 48 Position um Position nach vorne kämpfte. «Der Start war wieder bescheiden, dann ging es kontinuierlich nach vorne. Ich bin zufrieden, endlich mal wieder ein erfreuliches Weltcup-Resultat», so Pfäffle.