Mont Sainte Anne (rad-net) - Der ganz große Schritt nach vorne wurde es nicht für Manuel Fumic: Beim fünften von sechs Weltcup-Rennen der Saison im kanadischen Mont Sainte Anne, belegte der Kirchheimer Manuel Fumic beim 32. Weltcupsieg von Julien Absalon (Fra, 1:29:37) mit 3:55 Minuten Rückstand Platz 16. Erneut überzeugen konnte Christian Pfäffle aus Neuffen, der als 23. (+5:19) sein bestes Weltcup-Resultat in der Elite erzielte.
Manuel Fumic erwischt einen guten Start, einen, den er sich auch vorgenommen hat. «Bei den Olympischen Spielen wird das auch wichtig sein, weil ich da zweite, dritte Reihe starte», erklärt Fumic, der sich zu Beginn unter besten Zehn befindet.
Doch dann verliert er an Boden und nach drei Runden ist er nur noch 15. «Ich habe keinen guten Rhythmus gefunden, sondern mich zu viel an den anderen orientiert. Das war in meiner Situation, glaube ich, ein Fehler», erläutert der 34-Jährige.
Bis auf Position 17 geht es rückwärts, ehe er zum Schluss noch mal ein wenig forcieren kann. «In dieser Saison ist für mich Platz 15 ein Lichtblick. Ich habe ja viel gemacht und jetzt hoffe ich auf zwei Wochen Ruhe, dann geht es vielleicht noch mal einen Schritt nach vorne», so Fumic.
Christian Pfäffle hatte von Startposition 50 ein völlig anderes Rennen zu fahren. Doch das gelang dem 23-Jährigen in seinem ersten Elite-Jahr sehr gut. «Der Start war nicht optimal und es hat sich auch nicht so gut angefühlt heute. Ich konnte ein konstantes Tempo fahren, aber so richtig Vollgas ging nicht. Dafür kann ich zufrieden sein», meinte Pfäffle.
Der Sieg wurde in einer fünfköpfigen Spitzengruppe vergeben. Dort attackierte Victor Koretzky in Runde vier, riss eine Lücke von rund 15 Sekunden, bevor sich sein Landsmann Julien Absalon in die Position manövrierte, in der er ihm hinterherfahren konnte. In Runde fünf ließ er Mathias Flückiger, Matthias Stirnemann (beide Schweiz) und Jordan Sarrou (Fra) zurück, schloss zu Koretzky auf und ging gleich vorbei. Mit 44 Sekunden Vorsprung auf Koretzky schraubte er seine Weltcup-Rekordmarke auf 32 und hat vor dem Finale in Andorra Anfang September jetzt einen Vorsprung von 160 Punkten auf den abwesenden Weltmeister Nino Schurter (Schweiz). Hinter Koretzky eroberte Mathias Flückiger Rang drei (+0:52), vor seinem Landsmann Matthias Stirnemann (+0:54) und vor Jordan Sarrou (+1:02).
U23: Lukas Baum bestätigt starke Form und holt sein bestes
Weltcup-Resultat
Im U23-Weltcup belegte Lukas Baum (Koch Engineering-Müsing Bikes) aus Neustadt/W. Platz drei. 2:34 Minuten hinter dem Franzosen Titouan Carod (1:17:09), der mit seinem dritten Sieg in Folge den Gesamtsieg vorzeitig perfekt machte, erreichte Baum das Ziel, 21 Sekunden nach dem zweitplatzierten Franzosen Antoine Bouqueret. Auf Platz fünf (+2:58) und acht (+4:21) sorgten Ben Zwiehoff (Bergamont) und Max Brandl (Lexware) für ein starkes deutsches Team-Resultat.
Während sich Titouan Carod bereits in der drei Kilometer langen Startrunde auf und davon machte, positionierten sich Lukas Baum und Ben Zwiehoff in der Verfolgergruppe.
Die riss in Runde zwei auseinander. Lukas Baum konnte gemeinsam mit Antoine Bouqueret eine Lücke reißen und Zwiehoff, sowie die beiden Schweizer Andri Frischknecht (Scott-Odlo) und Marcel Guerrini (Focus XC) distanzieren. In Runde drei verlor Lukas Baum allerdings den Kontakt zu Bouqueret. «Ich konnte ein hohes Tempo fahren, aber ich habe mich nicht so frisch gefühlt. Als der Franzose attackiert hat, konnte ich nicht mitgehen», erklärte Baum. «Vielleicht habe ich das Grundlagentraining in Spanien etwas unterschätzt.» So bestätigte Lukas Baum nicht nur seine starke Vorstellung von der Deutschen Meisterschaft in Wombach, sondern verbuchte als Dritter auch sein bisher bestes U23-Weltcup-Resultat.
Ben Zwiehoff versuchte in der Verfolgergruppe die beiden Schweizer in den Anstiegen abzuschütteln, doch Andri Frischknecht, gehandicapt durch einen Trainingssturz, konnte in den Downhills immer wieder aufschließen.
Der U23-DM-Dritte Max Brandl war dosiert gestartet, hatte sich dann aber rasch verbessert und lag bereits an siebter Position, zehn Sekunden hinter der Zwiehoff-Gruppe, als er sich im Streckenteil «Beatrice» einen Sturz erlaubte.
In der Einfahrt zu dieser Felspassage rutschte ihm das Vorderrad weg. Beim Sturz lockerte sich der Lenker und verdrehte sich schließlich. So entschied er sich zum Stopp an der Technischen Zone, der ihn rund 20 Sekunden kostete. An 16. Stelle ging er in die dritte von sechs Runden. In der vorletzten Runde war er an achter Stelle angekommen und konnte diese Position auch verteidigen. Auch für ihn war dieses Resultat das bisher beste in seinem ersten U23-Jahr.
Teamkollege Georg Egger machte einen müden Eindruck und kam nicht an seine zuletzt gezeigten Leistungen heran. Er wurde schließlich 18. (+6:52). Luca Schwarzbauer wurde noch 20. (+7:10), nachdem er zwei Hinterrad-Defekte und einen Sturz zu kompensieren hatte, zudem einmal auch die herunter gefallene Kette wieder auflegen musste. Titouan Carod (Scott-Creuse Oxygen) fuhr einen nie gefährdeten Sieg heraus, seinen dritten in Folge, der ihm auch vorzeitig den Gesamtsieg