Im Kampf um die fünf Podiumsplätze in der Gesamtwertung spielen die männlichen deutschen Biker vor dem sechsten und letzten Weltcup-Rennen der Saison keine Rolle mehr. Manuel Fumic hat nach starken Beginn bei den beiden letzten Rennen die Chance eingebüßt am Ende unter den besten Fünf zu landen. Während im Kampf um den Gesamtsieg ein spannendes Duell zwischen Weltmeister Nino Schurter und dem fünffachen Gesamtsieger Julien Absalon zu erwarten ist, spielt das Weltcup-Finale im US-Bundesstaat New York für Manuel Fumic nicht nur im Blick auf die Verteidigung seines siebten Platzes eine Rolle, sondern auch weil die Konkurrenz eine Nagelprobe für die WM eine Woche später in Mont Sainte Anne sein wird.

«Im Training hatte ich wieder ein gutes Gefühl und ich freue mich auf Samstag. Der Kurs kommt mir entgegen und vielleicht kann ich mich ja sogar noch auf Platz sechs verbessern», sagt Cannondale-Biker Fumic. Auch Wolfram Kurschat, der vor dem letzten Rennen auf Platz zwölf liegt, müsste der Kurs entgegen kommen. Er ist nach seinem Rippenbruch wohl noch nicht bei 100 Prozent seiner Leistungsfähigkeit angelangt, war aber zuletzt ganz zuversichtlich. «Ich merke, dass langsam wieder was geht», sagte der Topeak-Ergon-Fahrer vergangene Woche.

Für die beiden Multivan-Merida-Biker Jochen Käß und Moritz Milatz, die auf den Positionen 17 und 23 in den letzten Wettbewerb gehen, könnte auf den 5,4 Kilometer langen Kurs in den Catskill-Mountains eigentlich auch was drin sein. Käß strebt seine erste Top-20-Position in dieser Saison an und Milatz will seinen siebten Platz vom Val di Sole bestätigen. Robert Mennen und vier deutsche U23-Fahrer werden den Wettkampf am Samstag (20.30 Uhr MESZ) in Windham ebenfalls als ernsthaften Belastungstest für die WM nutzen. Die Chance für die jungen Deutschen auf eine Top-60-Platzierung ist bei 124 Startern zumindest aufgrund der Startposition nicht mehr unrealistisch.

Bei den Damen (17.15 Uhr) wird im deutschen Lager Sabine Spitz vermisst. Die Olympiasiegerin hat sich erst am Freitag auf den Weg nach Nordamerika gemacht und wird das Weltcup-Finale auslassen. «Ich habe mich zugunsten der Vorbereitung auf die WM so entschieden», erklärt Spitz ihren Verzicht. Mit Elisabeth Brandau fehlt eine weitere deutsche WM-Starterin. Die Haibikerin ist bereits seit einer Woche in Mont Sainte Anne und bereitet sich dort auf ihre erste Cross-Country-WM vor. Dagegen wollen Anja Gradl und Hanna Klein in Windham einerseits ihre Positionen 36 und 24 in der Gesamtwertung verteidigen oder ausbauen und sich gleichzeitig den letzten Schliff für das WM-Rennen holen.

«Mir gefällt die Strecke super, es geht viel bergauf», zeigt sich Anja Gradl voller Vorfreude auf den Wettkampf. Für Beide sind die Top 20 die Zielgröße. Für den Weltcup-Gesamtsieg kommen theoretisch noch neun Fahrerinnen in Frage. Am aussichtsreichsten sind die führende Catharine Pendrel aus Kanada, der ein zweiter Platz für den ersten Gesamtgewinn reicht, sowie die Italienerin Eva Lechner und die Amerikanerin Willow Koerber, die nur 54, bzw. 59 Punkte dahinter liegen.

In der Four-Cross-Disziplin (So, 1 Uhr) will Johannes Fischbach an seinen fünften Platz vom Val di Sole anknüpfen. Sein Ghost-Teamkollege Nico Seidel ist der zweite Starter beim Finale, vor dem der Australier Jared Graves bereits als Gesamtsieger feststeht. Das Training der Four-Cross-Biker wurde am Donnerstag abgesagt, weil nach tagelangen Regenfällen der Kurs völlig aufgeweicht war. So blieb auch Steffi Marth nur eine Besichtigung zu Fuß. Im Downhill hofft man auch, dass die Strecke noch abtrocknet. Aus deutscher Sicht sind allerdings nur die Junioren Fabian Fader und Philipp Bünnemann dabei und bei den Damen Harriet Rucknagel. Bei den Herren gibt es vor dem Finale eine hoch spannende Ausgangslage. Gee Atherton liegt mit sieben Zählern vor Greg Minnaar. Sonst hat keiner mehr eine Chance auf die Weltcup-Krone.