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Der fünfmalige Deutsche Meister Moritz Milatz fährt am Sonntag sein letztes Weltcup-Rennen. Foto: Archiv/Marius Maasewerd
24.08.2017 10:13
MTB: Weltcup-Finale als Sprungbrett für die WM - Letztes Weltcup-Rennen für Milatz

Val die Sole (rad-net) - Der Kampf um die Kristall-Trophäe der Weltcup-Gesamtsieger ist vor dem Finale am Sonntag im italienischen Val die Sole bereits entschieden. Hergeschenkt wird beim letzten von sechs Weltcup-Rennen allerdings nichts. Sabine Spitz, Helen Grobert und Adelheid Morath wollen einen guten Abschluss, genauso wie Manuel Fumic bei den Herren. Auch mit Blick auf die Weltmeisterschaft zwei Wochen später in Australien.

In der Gesamtwertung haben die deutschen Elite-Bike alle nicht mehr viel zu gewinnen. Aber Weltcup-Rennen stehen auch für sich selbst. Und wenn man, wie Manuel Fumic (Cannondale Factory Racing) seit zwei Jahren auf ein Top-Fünf-Resultat wartet, dann ist jedes Weltcup-Rennen eine neue Gelegenheit, um die Negativ-Serie zu beenden.

In Mont Sainte Anne ist ihm das vor drei Wochen mit Platz sechs beinahe gelungen. Mehr noch gibt dem Kirchheimer Selbstvertrauen, dass er selbst Olympiasieger Nino Schurter zwischenzeitlich das Leben schwer machen konnte. Mit Hadern hielt er sich aber nicht lange auf. «Ich habe mir das Rennen nicht mal im Replay angeguckt. Ich muss mir nichts beweisen. Wir wissen, wo wir stehen und wollten daran weiter arbeiten», lässt Fumic aus Kroatien wissen. Dorthin hat er, wie schon vor der Deutschen Meisterschaft, gemeinsam mit seinem britischen Coach Phil Dixon und mit Teamkollegin Helen Grobert, für zehn Tage Quartier bezogen, um die beiden letzten Saisonhöhepunkte vorzubereiten. «Ich hoffe, dass ich am Sonntag noch mal in die Regionen hinein komme, wie in Mont Sainte Anne. Aber ich werde nicht hergehen und sagen: das ist mega mein Kurs, ich gehe voll auf Angriff. Nein, ich will einfach nur zeigen, dass ich vorne mitfahren kann», führt der 35-Jährige aus.

Für seinen langjährigen und gleichaltrigen Weg-Gefährten Moritz Milatz bedeutet Val di Sole Finale im doppelten Sinn. Der Freiburger fährt dort auch das letzte Weltcup-Rennen seiner Karriere, das letzte große Rennen überhaupt. Und er will es «genießen, egal was dabei raus kommt.»

Gewisse Ambitionen haben im Val di Sole auf jeden Fall die WM-Nominierten Markus Schulte-Lünzum (Focus XC), Christian Pfäffle (Möbel Märki) und Ben Zwiehoff (Bergamont). Der Schweizer Nino Schurter hat in Mont Sainte Anne seinen fünften Gesamtsieg bereits perfekt gemacht und er strebt am Sonntag etwas an, was bis dato noch niemand geschafft hat: Alle Weltcup-Rennen, in diesem Fall sechs, innerhalb einer Saison zu gewinnen. Mit fünf hintereinander in einem Jahr hat er bereits Geschichte geschrieben. Und dass er das will, hat er bereits deutlich gemacht. «Ich komme ja vermutlich nicht mehr so schnell in eine Situation, dass ich das erreichen kann», sagt Schurter.

Damen: Trio mit Ambitionen
Bei den Damen hat Yana Belomoina (CST Sandd American Eagle) den ersten ukrainischen Gesamtsieg in der Elite auch schon in der Tasche. Und sie gehört auf dem Terrain in Commezzadura sicherlich auch wieder zu den Favoritinnen. Ausdeutscher Sicht dem Trio Sabine Spitz (Wiawis), Helen Grobert (Canondale Factory Racing) und Adelheid Morath (Bikesportworld) jeweils ein Top-Ten-Resultat zuzutrauen. Spitz hat sich zuletzt wieder in der Höhenlage des Engadin vorbereitet. «Das Training läuft gut, ich fühle mich gut, aber was das am Ende wert ist, lässt sich schwer einschätzen», erklärt Spitz.

Helen Grobert ist nach dem Trainingscamp in Kroatien positiv gestimmt. «Das Training mit Phil hatte eine hohe Qualität», so Grobert. Ihre konkreten Vorstellungen lässt sie sich in der Regel nicht entlocken, aber vielleicht gibt es ja auch gar keine. Zumindest ist es erst einmal kein Fehler sich auf die eigene Leistung zu konzentrieren. «Ich will meinen Rhythmus fahren, dann kann ich meine Kraft voll einsetzen», formuliert sie ihr Ziel. Adelheid Morath hat nach ihrem Sieg beim Rothaus Bike Giro Zeit benötigt, um sich zu erholen. Auch deshalb, weil sie sich mit Magenproblemen herumschlagen musste. «Ich musste meinen ersten Trainingsblock danach anpassen. Aber das muss für Sonntag nicht schlecht sein», sagt sie. Die Freiburgerin hat 2013 im Val di Sole als Vierte ihr bis dato bestes Weltcup-Resultat erzielt und auch 2015 war sie als Sechste vorne mit dabei. Und: auch wenn es für sich steht, das Weltcup-Rennen im Trentino, so ist es doch auch ein Sprungbrett für die anstehende WM.

In der U23-Kategorie hoffen Max Brandl, Georg Egger (beide Lexware) und Lukas Baum (Kurschat Consulting) auf einen Stimmungsmacher für die Weltmeisterschaften, die ab 6. September in Cairns, Australien stattfinden. Sprich: auf ein Ergebnis, das Selbstvertrauen mitgibt. Alle Drei standen schon mal auf U23-Weltcup-Podest.

Die Cross-Country-Rennen am Sonntag
8:30 Uhr U23 Damen
10:15 Uhr U23 Herren
12:15 Uhr Damen
14:45 Uhr Herren


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